Mittwoch, 12. September 2007
"Nein, ich wurde ja nicht vom schwarzen Mann im Wald überfallen..."
Dieser Satz, der wie von selbst zäh und widerwillig aus meinem Mund tropfte, nahm mir sogar noch den Rest Würde, den man sich zu bewahren erkämpfen muss, nachdem jemand unerlaubt und jede Gegenwehr missachtend auf sadistischste Weise Besitz vom eigenen Körper genommen hatte.

Und dann erschrocken über sich selbst, und das klischee-erfüllende unendlich lange Duschen der Entehrten, unter Tränen bereut.

Ich konnte nie verstehen warum Opfer von Vergewaltigungen unter Schuldgefühlen leiden. Nie. warum sollten sie, es hat sich doch jemand an ihnen schuldig gemacht?

Ich konnte vieles nicht verstehen, bis ich es selbst erlebt habe.

Er nahm mir meine Würde, meine geistige Gesundheit, die Fähigkeit zu lieben - ich nahm ihm sein schlechtes Gewissen.

Und wieder bin ich schuld: Daran dass er es so leicht hatte Ursache und Wirkung (Psychose mit anschließendem, unfreiwilligen Aufenthalt in der Nervenheilanstalt) zu verdrehen. Mit Leichtigkeit konnte er mir meine Glaubwürdigkeit nehmen.

Im allgemeinen Bewusstsein ist er das Opfer schrecklicher Anschuldigungen, getätigt von einer Wahnhaften, das hat man sogar schwarz auf weiß.

Aber ich hab es ihm ja selbst gesagt: "Ich wurde ja nicht vom schwarzen Mann im Wald überfallen..."
Halb so schlimm alles.

(Und schon bin ich dabei den Text zu editieren, Synonyme für "Opfer" zu finden, ich fühle mich als würde ich lügen, sogar mir konnte man das sehr glaubhaft versichern...)

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