Donnerstag, 29. November 2007
Gut gemacht - hier ein Brekkie, Katzenwesen!
ich bin gestern stark geblieben. Der Entzug hat auch erst gegen 5 Uhr morgens angefangen seine Krallen in mein Fleisch zu schlagen. Nach nervositätsbedingter Schlaflosigkeit fiel ich dann in einen fiebrigen Alptraumschlaf. Wachte schweißgebadet viel später auf als ich es mir vorgenommen hatte und der Weg zum Arzt wurde zur Odyssee. Kalter Schweiß auf der Stirn, riesige Pupillen, Herzrasen, leichte Paranoia (ich bekomm Angst wenn ich mir vor Augen halte dass das ja gerade mal der allerkleinste Hauch des irgendwann durchzuziehenden Entzuges ist), alle Farben spucken mich giftig an.

Nicht einfach da kool zu bleiben und so zu tun als hätte man seine Dosis Polamidon noch für einschließlich heute, wenn man der Arzthelferin gegenüber steht.

Im Hausflur schnell das Döschen runtergestürzt und sofort entspannt..psychisch bedingt, die Wirkung setzt ja erst nach 30-60 Minuten ein. Aber mir ging es schon besser bei der Heimfahrt, ich musste ja auf nichts warten von dem, subjektiv empfunden, mein Überleben abhängt.

Und dann war da noch ein netter Brief im Kasten, leider an der Seite aufgeschlitzt und das selbstgestalte Geschenk gehört jetzt irgendeinem Postangestellten. Aber der Brief brachte mich auch so zum Lachen. Besonders die Rückseite: Ein Mann sitzt an einem Tisch und guckt in einem Karton, am Tischbein reibt sich eine Katze, gemalt. Geschrieben: Ich weiß, sieht doof aus, aber hey! guck mal! Schrödinger sucht seine Katze. ( Diese "ich weiß, sieht doof aus, aber hey! guck mal!...Katze..bla"-Bildchen wurden zum Runninggag zwischen meinem Briefkontakt und mir...aber das ist jetzt schwer zu toppen)

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Mittwoch, 28. November 2007
Honigbetty, milchblau
Baden in Milch und Honig, dazu das letzte Drittel von Dijans Betty Blue statt Uni. Dieses Semester hab ich dann wohl alle Seminare außer einem geschmissen. Und das entspannt mich sehr (man hat ja scheinbar alle Zeit der Welt).
Heute abend dann...Reue oder H?

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Leichen im Keller
Seit Jahren hege ich einen fürchterlichen Verdacht. Dieser ist das angenommene Puzzleteil das mir das Verhalten meiner Mutter nicht allzu seltsam erscheinen lässt. Ihre Fähigkeit die Vergangenheit zu verändern. Ich halte sie nicht für eine Lügnerin, ich bin überzeugt ihr Kopf schreibt eigenständig die glücklichen Endungen in die Geschichte wo sonst nur Schmerz wäre.

Oft ließ mich das an meinem eigenen Verstand zweifeln: Wenn Aussage gegen Aussage steht, und die eigene eine unschöne ist, lässt man sich gern von der des anderen überzeugen.

Aber dieses Wochenende drohte ihre Harmonie uns alle aufzufressen. Und ich sagte ihr was ich vermutete, als ewigen Streitgrund, der jedoch niemals genannt wurde.

Meine Mutter wurde als kleines Kind von ihrem Vater mißbraucht. Ihre Schwester hat es schon Jahre vorher aussprechen können, woraufhin sich meine Mutter wütend abwandte, denn ihre Erinnerung lässt den bereits toten Vater als Gott erscheinen.

Sie sagte nichts. Sie weinte nur. Und 20 Minuten später lachte sie wieder.

Soll ich ihre Mauer mit Sandsäcken schützen oder sie bitten sie einzureißen?
Wenn etwas für alle funktioniert, mit ein bißchen Mühe, ist das nicht besser als wenn etwas gar nicht funktioniert?

Ich wäre liebend gerne in meiner modifizierten Vergangenheit geblieben, damals. Macht "darüber reden" wirklich alles besser? Oder versuchen wir nur voyeuristisch den Leidenden die brisanten Geschichten zu entlocken?

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Dienstag, 27. November 2007
Tick Tack
Ich kann einfachste Gedanken, nicht zuende denken. Das fühlt sich so an als sei mein Kopf eine Zunge, und der Gedanke ein Wort was darauf liegt, sich aber nicht ausspucken lässt.
Seit einigen Wochen kommt das mehrmals täglich vor. Ich denke, oder höre etwas, das ich im Kopf wiederholen will, aber das Ende des gedachten Satzes das bleibt stumm..so als ob der Gedankensturm zu laut rauscht um es wahrnehmen zu können.

Und ich setze wieder von vorn an..und komme nicht vorran. Und dann bin ich verwirrt, besitze für kurze Zeit gar keine Worte mehr, gerate in Panik, fühle mich wie ein unfähiger Referendar vor großem Publikum. Und plötzlich ist alles wieder normal, aber der Gedanke ist gänzlich fort, lässt sich nichtmehr erinnern.

Nun ist der Winter seit jeher die Jahreszeit meiner psychotischen Schübe... Nur diesen Winter, da fühl ich mich lebenssituationsbedingt so fern davon wie nie zuvor. Wäre da nicht dieses Gedankenverlierphänomen, dass mich wachsam hält wie Uhrenticken einen Gehetzten.

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Counter XXL