Freitag, 8. Februar 2008
Wirr und mit einfachen Worten
Bis auf einen eintägigen Rückfall vor 3 Wochen bin ich jetzt also clean. (wieder mal)
Ich esse Bio, mache Sport, lese in der Woche 2-3 Bücher ... ich seh aus wie das blühende Leben. Ein paar Kilo zugenommen, nicht mehr leichenblass, keine Augenringe, keine zerstochenen Arme.
Alles in allem geht es mir also gut.
Ich habe sogar eine kleine Romanze, und hatte das erste Mal in meinem Leben nüchtern Sex.

Und trotzdem fühlt es sich an wie eine Pause.

Ich suche zurzeit einen Therapeuten, aber wieder das alte Lied:

Jeder sagt mir sei ambulant nicht zu helfen, ich soll in eine Klinik.
Die Kliniken nehmen keine Substituierten.
Was tun, wenn man noch mindestens 1 Jahr auf sein Substitut angewiesen ist und verdammt nochmal Hilfe brauch um an ein nüchternes Leben denken zu können?

Die Uni hab ich fürs letze Semester geschmissen. Mein Vater ist wieder suizidgefährdet. Gestern erreichte mich die Nachricht dass ich bei meinem letzten mehrmonatigen Rückfall meine Mutter wieder um einen 4-stelligen Betrag verschuldet hab. (Brainstorming... Heute ist der Eintrag etwas wirr..)

Außerdem: Ich bin ein Alien. Mir fällt es so schwer mich in Kreise zu integrieren, die mir gut tun. Für mich ist es normaler dass jemand anschaffen geht als das jemand arbeitet. Ich bin durch und durch dreckig und bin immer wieder erstaunt, dass nicht alle Welt so ist. Und natürlich, verleugne ich mich. Man will ja nicht mit dem Garagentor ins Haus fallen. Kein Wunder dass alles so wenig mit mir zu tun hat. Aber wenn es das hat, tut mir das ja auch nicht gut.
Mal lebensnaher:
Er, Nichtraucher, Frühaufsteher, Unschuld vom Lande, gutes Elternhaus, Akademikerfreunde vs. Ich.
Kann das klappen? Wann ist die Zeit sich zu öffnen?
Aus Angst vor Nähe, die ich mir wünsche, halte ich das ganze zurzeit sehr auf einem ..pardon.. Fickbeziehungslevel. Und wenn ich sag "Fick mich" meine ich "Nimm mich in den Arm"..
Aber worüber sollte ich denn sonst mit ihm reden? Ich habe nichts über mich zu erzählen außer Drogen und Wahnsinn. Und das will ich nicht für ihn sein.
Ich sollte mir gleich einen Sessel mitnehmen, ich steh mir selbst im Weg stehend die Beine in den Bauch.

Hat vielleicht jemand einen Rat? Wie beginnt man ein neues Leben , verabschiedet sich von der Vergangenheit aber ohne sich selbst zu zensieren?

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Donnerstag, 3. Januar 2008
Neuordnung
ich hab es sowohl meiner familie als meiner ärztin gesagt...erstere reagierten wunderbar, letztere sehr angepisst und will mir gerade mal 3 tage lang einen ml mehr pola geben. was nicht annähernd reicht. letzte nacht war ich so entzügig dass ich heulend, schreiend und zuckend im bett lag und um 3:00 meine dosis für heute nehmen musste..was natürlich nach sich zieht dass ich die für morgen auch früher nehmen musste usw..
morgen geh ich hin und sag ihr dass ich mindestens 3ml mehr brauche..und ich hab angst vor ihrer reaktion, aber wem nützt es wenn ich entzügig bin und somit ein rückfall wahrscheinlich?
ich glaube ich komm nie wieder aus diesem programm.. allein das runterdosieren von den benötigten 6ml dauert schon fast ein jahr.. und gerade bin ich ja erst beim hochdosieren..

ich hab nicht gedacht das der entzug so übel wird.. aber mein craving ist zurzeit relativ gering, das hab ich schlimmer erwartet. aber die verzweiflung ist groß, ich muss mur nur vor augen führen dass mich da meine hirnchemie verarscht, denn am schlimmsten ist sie wenn ich entzügig bin, da will ich einfach sterben. andereseits, verarscht mich das pola nicht eher damit, dass es nicht so ist wenn die synapsen gefüllt sind?
nein, keine sorgen vonwegen suizid - schon das zuende denken ist ein tabu für mich.

ich werde gleich der herr der ringe im bett anschauen.. und hoffe dass ich früh schlafen kann, die praxis hat nur bis 12 auf..
meine hand ist übrigens wieder okay..ich hatte schon angst dass es wieder ein abszess oder schlimmeres ist..

ja, situation all fucked up - as usually.. :/ aber wenn die ärztin morgen vernünftig ist dann geht es bergauf, wäre ja schon was ohne schmerzen vom bett zur couch zu wechseln, bion zurzeit so schwach, aber das kann morgen mit erhöhter dosis schon vorbei sein. ich hoffe es so, so, so.

groß-/kleinschreibung iust mir grad sowas von egal. rechtschreibung auch... war auch copy und paste aus einer e-mail an einen freund, gerade, ich bin noch zu schlapp um zu schreiben..
aber ich danke jedem einzelnen von euch für die netten worte - das baut mich wirklich auf. bald wieder in alter frische, hoffe ich...

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Sonntag, 23. Dezember 2007
Versuche und versage, steh auf, versuche es nochmal - versage besser!
Was soll ich sagen? Mir fehlen die schönen Worte für eine hässliche Wahrheit: Ich bin wieder drauf, seit fast einem Monat. Erschreckend wie schnell wieder alles "beim alten" sein kann und das sogar obwohl sich mein Leben um 180 Grad gedreht hat, in den 9 Monaten seit denen ich substituiert werde.

Von der braven Studentin, die am liebsten mit ihren Neffen spielt und es liebt mit ihren Eltern zu kochen, zurück zur eltern-bestehlenden Unsichtbaren mit einem "Freundes"kreis bestehend aus Junks und Nutten.

Ich hasse den Dezember. In den letzten Jahren ist es fast Tradition geworden dass ich im Dezember wahlweise wahnsinnig oder "noch ein Stück süchtiger" werde.

Seit mir in einem vergangenen Dezember alles genommen wurde, bin ich dabei mir selbst in diesem Monat alles zu nehmen.

Ich weiß nicht weiter.

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