Freitag, 7. September 2007
Ein einziger Satz
und alles ist anders.
Aufeinmal hast du Angst vor dir selbst. Hasst es mit dir alleine zu sein. Aber weißt nicht was passiert, wenn du in Gesellschaft bist.
Verwirrende Erinnerungsfetzen geben aufeinmal Sinn, sinngebende Erinnerungen werden zerfetzt.
Du wachst auf und nichts scheint dir anders als sonst, aber statt "Gut geschlafen?" fragt man dich "Sag mal, hast du irgendetwas mit Persönlichkeiten?".
Darf ich vorstellen? Das ewig verschwundene Puzzleteil.
Als das Bild noch unvollständig war, gefiel es mir besser.

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Zitronenöl ist Sex
Ab jetzt. Für mich.
Eine ganz besondere Situation riecht danach. Kleine Frauenhände massieren meinen Rücken, berühren ganz besonders empfindliche Stellen an mir. Erst scheinbar unabsichtlich, unauffällig, flüchtig. Ich will mehr, winde mich unter ihren Berührungen, ich sorge dafür dass ihr die Bereiche, die nach Hautkontakt verlangen leichter zugänglich sind.
Wie eine rollige Katze schnurre ich, kreise meinen Kopf, mein Körper bewegt sich in Wellen.
Sie berührt meine Brüste, ich erstarre kurz aufgrund dieser Fremde, die unsere Gleichheit bedingt.
Ich traue mich kaum mich umzudrehen, sie anzusehen. Vielleicht wird es mir alles zu bewusst, trifft mein Blick auf Augen?
Ab jetzt würde es kitschig werden, oder vulgär. Und in Wirklichkeit war es das auch. Aber so ist das ja immer, Dinge, über die man kaum reden kann ohne sich in hässlichen Worten zu verlieren, sind die schönsten.

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Ekstase
Es gibt Momente von denen ich wünschte dass sie ewig andauern würden.

Zu Musik werden zum Beispiel, das ist so ein Moment. Ich tanze prinzipiell mit geschlossenen Augen, denn es würde mich irritieren wenn ich in größter Selbstvergessenheit daran erinnert werden würde dass ich nicht alleine im pulsierendem Schwarzen bin.

Der Bass durchfliesst meinen Körper, zu jedem Schlag verliere ich den Boden unter den Füßen, meine Körpermitte zuckt, in meinen Beinen und in meinem Brustkorb fühle ich die Kreise, wie die, die verraten dass ein Stein im Wasser untergegangen ist. Dieser Stein trifft mich eine Handbreit unter meinem Bauchnabel, 200 mal in der Minute.

Im Takt der peitschenden Snare zerreißt meine Handfläche die Luft, meine Fingern wabern mit den feuchten Tönen der Melodie, mit der Faust schlage ich den Beat auf meinen Hüftknochen.

Es gibt keine Zeit, es gibt nur bpm. Ich habe keinen Körper, ich bin ein schwarzes Garnichts, schwerelos im Stroboskoplicht.

Zu quälenden Flächen, die das nächste Bassgrollen erahnen lassen, halte ich den Kopf in meinen Händen. Dort wo meine Handflächen aufliegen kribbelt es, wirklichkeitsentrückt schwanke ich zur Melodie, mein Oberkörper fällt vor und zurück, ich breite die Arme aus und drehe mich im Kreis, schneller werdend bis der Einsatz des Basses mich nach oben reißt. Ich springe so hoch dass mir die Zeitspanne bis meine Füße den Boden berühren ewig erscheint, die Erschütterung die beim Aufschlag durch meinen Körper geht lässt mich jeden Schlag der Musik fühlen.

Mit geschlossenen Augen grinse ich breit, alles rauscht und kracht, zirpt und piepst.

Alles hat sich aufgelöst, die Welt sieht aus wie ein Bildschirmschoner.

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