Dienstag, 18. September 2007
Mal wieder: Alle Erwartungen übertroffen
katzenwesen, 14:55h
Wie soll so ein Wochenende schon enden von jemanden der immer sehr angstrengt beteuert alles im Griff zu haben?
Natürlich bewusstlos und zuckend inmitten der After-Hour. Ob meine Erklärung mir ginge es gut und das sei ganz normal wohl für oder gegen mich gesprochen hat?
Ich will das nicht, ich schäme mich, ich will doch einfach nur mal für ein paar Stunden nicht das Sorgenkind sein. Nunja, zumindest bekomme ich es so nicht mit...
Und hat man daraus gelernt?
Jetzt müssen erstmal die schlechten Gefühle betäubt werden. Wie sinnlos das doch alles ist. Warum tu ich mir das an?
Natürlich bewusstlos und zuckend inmitten der After-Hour. Ob meine Erklärung mir ginge es gut und das sei ganz normal wohl für oder gegen mich gesprochen hat?
Ich will das nicht, ich schäme mich, ich will doch einfach nur mal für ein paar Stunden nicht das Sorgenkind sein. Nunja, zumindest bekomme ich es so nicht mit...
Und hat man daraus gelernt?
Jetzt müssen erstmal die schlechten Gefühle betäubt werden. Wie sinnlos das doch alles ist. Warum tu ich mir das an?
... comment
frankai,
Dienstag, 18. September 2007, 19:01
iss nich einfach ,ja warum ?
vermutlich weil sie sich mit so was auskennen ,oder sich nix anderes vorstellen können. (gleiches verhalten = gleiches ergebnis) machense dochma was andres.
vermutlich weil sie sich mit so was auskennen ,oder sich nix anderes vorstellen können. (gleiches verhalten = gleiches ergebnis) machense dochma was andres.
... link
katzenwesen,
Dienstag, 18. September 2007, 20:01
das sagt sich leicht. klingt auch logisch. als ob ich mir das noch nie gedacht hätte, nicht wollen würde...
ich bin nicht schwächer als nicht-süchtige menschen, der grund warum bei jenen die ratio vorrang hat ist nicht ein das nicht-vorhanden-sein dieser bei mir. sondern das-nicht-vorhanden-sein einer sucht bei nicht-süchtigen.
ja, es ist schaffbar, man hört davon, man glaubt es (will es)... aber solange ich es nicht geschafft habe, fühlt es sich nicht schaffbar an, so ein drogenfreies leben.
ich bin nicht schwächer als nicht-süchtige menschen, der grund warum bei jenen die ratio vorrang hat ist nicht ein das nicht-vorhanden-sein dieser bei mir. sondern das-nicht-vorhanden-sein einer sucht bei nicht-süchtigen.
ja, es ist schaffbar, man hört davon, man glaubt es (will es)... aber solange ich es nicht geschafft habe, fühlt es sich nicht schaffbar an, so ein drogenfreies leben.
... link
gonzosophie,
Dienstag, 18. September 2007, 20:32
Oft reicht es aus über die Alternativen nachzudenken um sich seines Handelns zu versichern, oder zumindest seines Dranges, immer wieder zu handeln zu versuchen. Tod, Sucht, Einsamkeit ... sind das annehmbare Alternativen? Ich denke nein. Nichts davon würde das Leiden *für* einen beenden. Also bleibt wieder mal nur das "du musst", es bleibt gar nichts anderes übrig.
Ebenfalls leicht gesagt, aber oft sind die Dinge eben schwer zu tun, die leicht zu durchschauen sind.
Ebenfalls leicht gesagt, aber oft sind die Dinge eben schwer zu tun, die leicht zu durchschauen sind.
... link
frankai,
Dienstag, 18. September 2007, 20:54
...was heisst schon drogenfrei ,wie wärs ersma ohne opiate ?
... link
mark793,
Dienstag, 18. September 2007, 20:59
Da ist was dran., Gonzosoph,
Als ich den Entschluss fasste, vom Pep die Finger zu lassen (nach jahrelangem Konsum, zugegebenermaßen nicht unbedingt eine Sucht wie bei H oder Alk), habe ich noch überhaupt nicht gesehen, wofür es gut sein könnte. Ich wußte nur, dass ich mit dem Thema durch bin und künftig die Finger davon lasse - weil ich das, was es mir geben konnte, weitgehend ausgeschöpft habe. Es hätte mir schlicht nix gebracht, mir wider besseres Wissen noch mehr von dem Zeug einzufahren. So gesehen wars eigentlich relativ einfach, es zu lassen, zumal ich keinen akuten körperlichen Entzug litt.
Über Alternativen habe ich vorher nicht nachgedacht, ich dachte mir, es wird sich dann schon von alleine weisen, wofür es gut sein würde, dieses Kapitel zu schließen. Auch wenn das tiefe Loch da noch vor mir lag, war es trotzdem wichtig und richtig, dieses vorige Kapitel zu beenden und bereit zu werden für neue Herausforderungen.
Über Alternativen habe ich vorher nicht nachgedacht, ich dachte mir, es wird sich dann schon von alleine weisen, wofür es gut sein würde, dieses Kapitel zu schließen. Auch wenn das tiefe Loch da noch vor mir lag, war es trotzdem wichtig und richtig, dieses vorige Kapitel zu beenden und bereit zu werden für neue Herausforderungen.
... link
katzenwesen,
Dienstag, 18. September 2007, 21:18
nunja. Sucht ist keine Alternative sondern der Ist-Zustand. Und auch wenn ich abstinent bin, bin und bleibe ich süchtig. Es ist immer ein "erzwungenes" abstinent sein, kein natürliches. so wie eine diät eben. und was ich höre/lese/erfahre ist, das wird so bleiben...
Einsamkeit...das ist ja der springende Punkt, die Ursache, das Schwierige. Ich war vor den Drogen immer einsam, da zurückgezogen, und Gesellschaft war mir schon immer "schwer zu ertragen" wenn ich nüchtern bin. Ich habe Angst vor Einsamkeit ja, und das treibt mich immer wieder zu dem einem.
Tod...
ich las mal dass Süchtige mehr Angst vor dem Leben haben als vor dem Tod... und ich denke das ist so.
Das hat alles nichts mit Vernunft, fehlendem Vorstellungsvermögen oder "der schiefen Bahn" zu tun. Süchtige leiden unter ihrer Sucht, natürlich, das sogar fürchterlich, vermutlich aber in einem bißchen geringeren Ausmaß als sie es ohne getan haben, denn niemand muss einen zufriedenen, angstlosen Geist beruhigen. Und nicht die Drogen machen süchtig (vom körperlichen abgesehen), sondern der Mensch ist es.
Ich fühle mich immer so als müsste ich mich in diesem Thema rechtfertigen, warum man ein gesundes Leben einfach so fahrlässig wegwirft und nicht aus all dem Elend lernt... man ist nicht süchtig nach Aufregung, Rausch oder Party. Man will doch nur Normalität, Leben (!) und ja, all das was man gemeinhin einem suchtfreien Leben zurechnet, aber all das hat man nüchtern nie erfahren, und das was einem das geben kann, das tötet einen, nimmt einem alles, frisst einen auf... Das weiß man, man selbst erlebt es ja... Und so unglaublich das klingt, aber das ist nunmal die Wahrheit und vielleicht bedeutet dass das man sich abgeschrieben hat: Es ist die erträglichere Alternative.
Und wer jetzt mit so was wie "Na, dann bist du ja zufrieden" oder "Sei konsequent, bring dich um" kommt, dem fehlt so viel Vorstellungskraft, Empathie und so wenig an Scheuklappen, dass es mich kaum wundert, wenn das aus so einem Mund kommt.
Ich bin nicht resistent gegen gute Ratschläge, aber es gibt keinen den man in 7 Jahren Sucht nicht schonmal selbst gedacht und ausprobiert hätte. Ach fuck, ich bin resigniert...
und generell:
oft/regelmäßig drogen nehmen ist ungleich sucht. das wird oft verkannt von denen die dies ne ganze weile getan haben und denen das aufhören so leicht fiel, weswegen sie denken es bedarf ja nur des willens.
das ist einfach kompletter schwachsinn und würdigt unglaublich viele menschen herab.
Einsamkeit...das ist ja der springende Punkt, die Ursache, das Schwierige. Ich war vor den Drogen immer einsam, da zurückgezogen, und Gesellschaft war mir schon immer "schwer zu ertragen" wenn ich nüchtern bin. Ich habe Angst vor Einsamkeit ja, und das treibt mich immer wieder zu dem einem.
Tod...
ich las mal dass Süchtige mehr Angst vor dem Leben haben als vor dem Tod... und ich denke das ist so.
Das hat alles nichts mit Vernunft, fehlendem Vorstellungsvermögen oder "der schiefen Bahn" zu tun. Süchtige leiden unter ihrer Sucht, natürlich, das sogar fürchterlich, vermutlich aber in einem bißchen geringeren Ausmaß als sie es ohne getan haben, denn niemand muss einen zufriedenen, angstlosen Geist beruhigen. Und nicht die Drogen machen süchtig (vom körperlichen abgesehen), sondern der Mensch ist es.
Ich fühle mich immer so als müsste ich mich in diesem Thema rechtfertigen, warum man ein gesundes Leben einfach so fahrlässig wegwirft und nicht aus all dem Elend lernt... man ist nicht süchtig nach Aufregung, Rausch oder Party. Man will doch nur Normalität, Leben (!) und ja, all das was man gemeinhin einem suchtfreien Leben zurechnet, aber all das hat man nüchtern nie erfahren, und das was einem das geben kann, das tötet einen, nimmt einem alles, frisst einen auf... Das weiß man, man selbst erlebt es ja... Und so unglaublich das klingt, aber das ist nunmal die Wahrheit und vielleicht bedeutet dass das man sich abgeschrieben hat: Es ist die erträglichere Alternative.
Und wer jetzt mit so was wie "Na, dann bist du ja zufrieden" oder "Sei konsequent, bring dich um" kommt, dem fehlt so viel Vorstellungskraft, Empathie und so wenig an Scheuklappen, dass es mich kaum wundert, wenn das aus so einem Mund kommt.
Ich bin nicht resistent gegen gute Ratschläge, aber es gibt keinen den man in 7 Jahren Sucht nicht schonmal selbst gedacht und ausprobiert hätte. Ach fuck, ich bin resigniert...
und generell:
oft/regelmäßig drogen nehmen ist ungleich sucht. das wird oft verkannt von denen die dies ne ganze weile getan haben und denen das aufhören so leicht fiel, weswegen sie denken es bedarf ja nur des willens.
das ist einfach kompletter schwachsinn und würdigt unglaublich viele menschen herab.
... link
don papp,
Dienstag, 18. September 2007, 21:37
aber selten hab ich jemanden so über sucht ablabern können sehen, als wie sie.
weniger ist mehr, garnicht ein vermeintlicher königsweg, auf andere hören immer der weg ins eigene versagen...
(erkenntnisse nach einem viertel jahundert...)
weniger ist mehr, garnicht ein vermeintlicher königsweg, auf andere hören immer der weg ins eigene versagen...
(erkenntnisse nach einem viertel jahundert...)
... link
mark793,
Dienstag, 18. September 2007, 21:39
Ich verwechlse das keineswegs,
und deswegen habe ich auch keine wohlfeilen Ratschläge parat. Auch wenn meine Selbsthilfegruppensüchtige Mutter anderes behauptet hat, so weiß ich doch sehr genau, dass mein Abusus nicht unter Suchtdefinition fiel.
In meiner alkverseuchten familiären Umgebung habe ich aber auch beobachtet, dass AA- und Al-Anon-Gruppengedöns zum Teil sehr segensreiche Wirkungen hatten. Ich weiß nicht, ob irgendwas davon auf Ihre Situation übertragbar ist und ob es auch für Ihre Sucht entsprechende Angebote gibt. Falls nicht, bliebe nur wenig Kluges zu sagen, außer vielleicht dem wohlfeilen Rat, professionelle Hilfe zu suchen.
In meiner alkverseuchten familiären Umgebung habe ich aber auch beobachtet, dass AA- und Al-Anon-Gruppengedöns zum Teil sehr segensreiche Wirkungen hatten. Ich weiß nicht, ob irgendwas davon auf Ihre Situation übertragbar ist und ob es auch für Ihre Sucht entsprechende Angebote gibt. Falls nicht, bliebe nur wenig Kluges zu sagen, außer vielleicht dem wohlfeilen Rat, professionelle Hilfe zu suchen.
... link
katzenwesen,
Dienstag, 18. September 2007, 21:56
don papp... was soll ich sagen? mir ist das thema eben wichtiger als ihnen. andere reden eben über ihre kinder, arbeit, liebe oder nen sonstigen lebensmittelpunkt.
mark...ich bin schon lange in professioneller hilfe, aber in einer selbsthilfegruppe war ich noch nie. aber sie haben mich dran erinnert, das sollte ich wirklich mal ausprobieren. :)
mark...ich bin schon lange in professioneller hilfe, aber in einer selbsthilfegruppe war ich noch nie. aber sie haben mich dran erinnert, das sollte ich wirklich mal ausprobieren. :)
... link
freie frau,
Dienstag, 18. September 2007, 22:01
Liebe, Du musst, tatsächlich. Denk nicht nur, wie das Leben ist und wie es war, sondern wie es sein könnte, wie Du's willst. Daraus Kraft ziehen, weil alles geht.
... link
... comment
gonzosophie,
Dienstag, 18. September 2007, 22:49
zum Pappenheimer ... was soll man von Leuten halten, die einem erzählen, man solle nicht auf das hören, was Leute einem erzählen ...
Zu den Alternativen. Das ist es ja, Leben, "normales" Leben. Und der Gegenpart ist die Ausflucht. Meist hat man die Hoffnung auf einen Teil Normalität, der sich dann aber doch nur wieder als Ausflucht zeigt. Und oft hat man die Hoffnung, dass die Ausflüchte vielleicht ganz normal sind. Aber es gibt wahrscheinlich gar keine Normalität und gar kein Leben. Nur einen selbst. Und da sollte man vielleicht schon etwas auf sich Acht geben, anonsten kann man ja nie jemandem anders etwas wert sein, oder sich selbst achten ;) Aber das sind sicher auch nur wieder hohle Phrasen. Ist halt ein schwieriges Thema ...
Zu den Alternativen. Das ist es ja, Leben, "normales" Leben. Und der Gegenpart ist die Ausflucht. Meist hat man die Hoffnung auf einen Teil Normalität, der sich dann aber doch nur wieder als Ausflucht zeigt. Und oft hat man die Hoffnung, dass die Ausflüchte vielleicht ganz normal sind. Aber es gibt wahrscheinlich gar keine Normalität und gar kein Leben. Nur einen selbst. Und da sollte man vielleicht schon etwas auf sich Acht geben, anonsten kann man ja nie jemandem anders etwas wert sein, oder sich selbst achten ;) Aber das sind sicher auch nur wieder hohle Phrasen. Ist halt ein schwieriges Thema ...
... link
katzenwesen,
Mittwoch, 19. September 2007, 03:12
will euch allen mal danke sagen für eure worte. ihr tut mir gut :)
und freie frau... den satz schreib ich mir auf! :)
und freie frau... den satz schreib ich mir auf! :)
... link
katzenwesen,
Mittwoch, 19. September 2007, 13:10
da kann ich auch nichts dran ändern. und wirklich wichtig ist das für keinen von uns.
... link
sunny5,
Freitag, 21. September 2007, 16:07
ich war nur unsicher gewesen. nimm das bitte nicht ernst. liebe grüße und mach weiter so mit deinem blog.
... link
... comment