Samstag, 8. September 2007
2 Löcher
katzenwesen, 07:17h
zieren nun meinen Hals, denn ich musste mein geliebtes Piercing letzt schon zum zweiten Mal herausnehmen. Nur stellt sich der Verheilungsprozess diesmal etwas komplizierter dar, und wenn die Haut zu sehr vernarbt, dann kann ich es nicht nochmal nachstechen lassen und alles was übrig bleibt sind zwei rote Punkte, die obendrein noch zu nah beieinander liegen um als Vampirbiss gelten zu können.
Ein vernünftiger Mensch würde nun die Stelle pflegen und heilen lassen, nicht aber doch das Katzenwesen, das aus reiner Neugier und ich-weiß-nicht-was mit einer heißen Nähnadel in die rosarote Haut sticht, die die zwei Löchlein seit neustem bedeckt und sich fragt was dann passiert. Und dann kann es nicht aufhören, obwohl es weiß dass diese Aktion bar jeder Logik und Weitsicht ist und außerdem passiert ja auch nichts, was nicht zu erwarten gewesen wäre. Es blutet.
Ich bin wirklich kein SVV'ler (*) oder so. Ich habe nur ein denkbar seltsames Verhältnis zu Nadeln. Früher hatte ich eine Spritzenphobie, mittlerweile erfreut mich jeder Vorwand der sich bietet um mir mit einer Nadel in mein Fleisch zu fahren.
Vielleicht kennt ja jemand der das hier liest ein Wundermittel für schnelle, narbenfreie Wundheilung?
Ich möchte mein Piercing so gerne und schnell wiederhaben.
Manchmal versteh ich mich selbst nicht...
Hier ein Foto, meines sehr vermissten Schmucks.
*: siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverletzendes_Verhalten
Ein vernünftiger Mensch würde nun die Stelle pflegen und heilen lassen, nicht aber doch das Katzenwesen, das aus reiner Neugier und ich-weiß-nicht-was mit einer heißen Nähnadel in die rosarote Haut sticht, die die zwei Löchlein seit neustem bedeckt und sich fragt was dann passiert. Und dann kann es nicht aufhören, obwohl es weiß dass diese Aktion bar jeder Logik und Weitsicht ist und außerdem passiert ja auch nichts, was nicht zu erwarten gewesen wäre. Es blutet.
Ich bin wirklich kein SVV'ler (*) oder so. Ich habe nur ein denkbar seltsames Verhältnis zu Nadeln. Früher hatte ich eine Spritzenphobie, mittlerweile erfreut mich jeder Vorwand der sich bietet um mir mit einer Nadel in mein Fleisch zu fahren.
Vielleicht kennt ja jemand der das hier liest ein Wundermittel für schnelle, narbenfreie Wundheilung?
Ich möchte mein Piercing so gerne und schnell wiederhaben.
Manchmal versteh ich mich selbst nicht...
Hier ein Foto, meines sehr vermissten Schmucks.
*: siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverletzendes_Verhalten
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freie frau,
Samstag, 8. September 2007, 12:19
Hmm(pf)
und Entschuldigung. ABER :) ich denke, jeder Mensch neigt in einem gewissen Maße zu einem selbstverletzenden Verhalten und sei es nur um kurzfristig Glück und Leichtigkeit zu spüren. Mir tut es weh, Dich zu lesen, wie schmerzvoll muss es erst für Dich sein. Es gibt leider kein Wundermittel für eine narbenfreie Wundheilung. Leg die Nadeln weg und gib Dir Zeit.
(Ich hoffe, ich hab mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt..)
(Ich hoffe, ich hab mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt..)
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katzenwesen,
Samstag, 8. September 2007, 13:09
mhmm? meinst du wirklich dass ich es in soweit verdrängen kann? weil ich hatte ja gar keinen anlass, mir gehts ja gut, nur sowas wie ein "reinigungsdrang" oder so... hm. *nachdenklich* es hat ja gar nicht weh getan in dieser dünnen haut. aber trotzdem... jetzt bin ich verwirrt.
guten morgen, übrigens :)
und warum tut es weh? das wollte ich gar nicht, dass das lesen weh tut. :(
guten morgen, übrigens :)
und warum tut es weh? das wollte ich gar nicht, dass das lesen weh tut. :(
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freie frau,
Samstag, 8. September 2007, 13:24
Guten Morgen :)
Vielleicht ist meine Definition zu weit. Letztlich bleibt aber, dass Du Dich verletzt. Du weißt, dass es Dir nicht gut tut und tust es trotzdem. Oder vielleicht auch gerade deshalb.. (so ich auf jeden Fall)
Lieb und gut zu sich zu sein ist ganz schön schwer.. Und 'gut gehen' reicht nunmal nicht um glücklich zu sein.
Vielleicht ist meine Definition zu weit. Letztlich bleibt aber, dass Du Dich verletzt. Du weißt, dass es Dir nicht gut tut und tust es trotzdem. Oder vielleicht auch gerade deshalb.. (so ich auf jeden Fall)
Lieb und gut zu sich zu sein ist ganz schön schwer.. Und 'gut gehen' reicht nunmal nicht um glücklich zu sein.
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c17h19no3,
Samstag, 8. September 2007, 14:24
ich glaube den psychologen da immer nicht.
ich war schon immer körper-experimentierfreudig. ich hatte als kind mal ein fibrom (kleiner knoten) unter der haut, den ich habe mit fleischmesser, nagelschere und sicherheitsnadel selbst operiert. ich hatte schon mal eins im gesicht, welches operiert werden musste, und wusste daher, was zu tun war, also hab ich das lieber selber gemacht. naja, die narbe ist nicht so professionell. ;)
ansonsten war ich die klassische ritzerin, aber vielleicht unklassisch insofern, dass ich spaß daran hatte, mir u.a. muster und figuren zu schneiden. nur ein paar mal habe ich das wirklich unter psychischem druck gemacht, das waren dann tiefere wunden, die verarztet und/oder genäht werden mussten. ich habe lange drüber nachgedacht, warum ich ausgerechnet das machte, bin aber zum unrühmlichen ergebnis gekommen, dass es in der regel nur aufmerksamkeitsheischerei war. ich wollte dramatisch sein. ich wollte stoisch sein, so wie die weisen frauen der indianer, die sich die brüste aufschneiden und salz hineinreiben. ich habe mich erst geschämt, dann drüber gelacht.
ich habe so mit 17 aufgehört und habe es seitdem nur ein einziges mal noch praktiziert, als ich einen wichtigen menschen verloren habe.
ich war schon immer körper-experimentierfreudig. ich hatte als kind mal ein fibrom (kleiner knoten) unter der haut, den ich habe mit fleischmesser, nagelschere und sicherheitsnadel selbst operiert. ich hatte schon mal eins im gesicht, welches operiert werden musste, und wusste daher, was zu tun war, also hab ich das lieber selber gemacht. naja, die narbe ist nicht so professionell. ;)
ansonsten war ich die klassische ritzerin, aber vielleicht unklassisch insofern, dass ich spaß daran hatte, mir u.a. muster und figuren zu schneiden. nur ein paar mal habe ich das wirklich unter psychischem druck gemacht, das waren dann tiefere wunden, die verarztet und/oder genäht werden mussten. ich habe lange drüber nachgedacht, warum ich ausgerechnet das machte, bin aber zum unrühmlichen ergebnis gekommen, dass es in der regel nur aufmerksamkeitsheischerei war. ich wollte dramatisch sein. ich wollte stoisch sein, so wie die weisen frauen der indianer, die sich die brüste aufschneiden und salz hineinreiben. ich habe mich erst geschämt, dann drüber gelacht.
ich habe so mit 17 aufgehört und habe es seitdem nur ein einziges mal noch praktiziert, als ich einen wichtigen menschen verloren habe.
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gutemine,
Samstag, 8. September 2007, 18:25
@morphine:nee, ich glaube ja nicht, dass es in der Regel ein Aufmerksamskeitschrei ist, kann schon sein, aber Viele, die ritzen (oder sich sonst wie selber verletzen) machen es für sich alleine und lange im Verborgenen ... es kann halt die Erlösung von dem inneren Druck sein, sich wieder zu spüren oder einfach den körperlichen Schmerz dem Seelischen vorzuziehen ... gewiß gibt es aber so viele verschiedene Ursachen + Gründe wie verschiedene Ritzmuster .... würde mich gerne mal mit Dir darüber unterhalten ...
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katzenwesen,
Samstag, 8. September 2007, 18:45
ich habe mich früher mal selbst verletzt, mein linker oberschenkel ist seither sowas wie ein schandfleck, aber da hatte ich eine andere motivation als ich es jetzt mit den nadeln habe.
das war damals wirklich schmerz und meist unter benzo/alkohol-einfluss, irgendwie treibt mich diese enthemmung gepaart mit negativen gefühlen leicht dazu.
aber aufmerksamkeit wollte ich damit nie erregen, es haben auch nur 2 leute gezwungermaßen (intimpartner eben) diese narben gesehen, weil ich seitdem nur noch lange hosen trage und ich mich auch für diese narben schäme. nunja. ich creme sie täglich mit narbensalbe ein und hoffe sie heilen.
mit den nadeln ist das anders, das ist eher hmm.. angenehm? ein schönes bild? eine erinnerung ans drücken? (es hat erst angefangen seitdem ich kein h mehr drücke...)
ach seltsam.
ich wünsche euch alles gute! :)
das war damals wirklich schmerz und meist unter benzo/alkohol-einfluss, irgendwie treibt mich diese enthemmung gepaart mit negativen gefühlen leicht dazu.
aber aufmerksamkeit wollte ich damit nie erregen, es haben auch nur 2 leute gezwungermaßen (intimpartner eben) diese narben gesehen, weil ich seitdem nur noch lange hosen trage und ich mich auch für diese narben schäme. nunja. ich creme sie täglich mit narbensalbe ein und hoffe sie heilen.
mit den nadeln ist das anders, das ist eher hmm.. angenehm? ein schönes bild? eine erinnerung ans drücken? (es hat erst angefangen seitdem ich kein h mehr drücke...)
ach seltsam.
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c17h19no3,
Samstag, 8. September 2007, 18:55
@ katze: ja, könnte sein. hab mal von einer gelesen, die schon abfuhr, als sie nur die nadel im fleisch spürte, also BEVOR sie den kolben runterdrückte. fällt wahrscheinlich dann unter konditionierung. und weil du´s eine billion mal eingebrannt hast, dauert das auch mit der extinktion.
@ gutemine: als ich anfing, hab ich das zur schau getragen. ich war verknallt und hab mir ein herzchen geschnitten, mit initialen des object of desire. blödsinn halt.
erst später hab ich es dann mit psychischer anspannung verbunden, stress mit dem damaligen liebsten oder ganz akut, als ich klausur hatte und die nicht schreiben wollte. da bin ich wirklich zur abwechslung mal durchgedreht. das hat mich in die notaufnahme gebracht, das blut spritzte nur so durch die gegend und ich dachte, scheiße, wie erklär ich das jetzt?! hab dann eine total abstruse story erfunden, aber der doc, der mich genäht hat, den hat das null interessiert. erst später, als ich wieder in derselben klinik war wegen meiner gebrochenen hand, hat mich der behandelnde arzt bei der nachuntersuchung auf meine akte und meine narben angesprochen.
das war also der tag, an dem ich dann auch aufhörte, weil ich merkte: interessiert sowieso niemanden. ;)
@ gutemine: als ich anfing, hab ich das zur schau getragen. ich war verknallt und hab mir ein herzchen geschnitten, mit initialen des object of desire. blödsinn halt.
erst später hab ich es dann mit psychischer anspannung verbunden, stress mit dem damaligen liebsten oder ganz akut, als ich klausur hatte und die nicht schreiben wollte. da bin ich wirklich zur abwechslung mal durchgedreht. das hat mich in die notaufnahme gebracht, das blut spritzte nur so durch die gegend und ich dachte, scheiße, wie erklär ich das jetzt?! hab dann eine total abstruse story erfunden, aber der doc, der mich genäht hat, den hat das null interessiert. erst später, als ich wieder in derselben klinik war wegen meiner gebrochenen hand, hat mich der behandelnde arzt bei der nachuntersuchung auf meine akte und meine narben angesprochen.
das war also der tag, an dem ich dann auch aufhörte, weil ich merkte: interessiert sowieso niemanden. ;)
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gutemine,
Samstag, 8. September 2007, 20:57
@katzenwesen: ja, unter negativen Gefühlen mit Alkohol geht es ganz schnell, weiß da auch, wovon ich spreche ... Schmerz + Lust liegen nah beieinander, vielleicht ist es mit den Nadeln gerade ein kleiner Kick ... keine Ahnung, sei einfach sorgsam mit Dir und pass auf Dich auf ... meine Narben finde ich auch nicht allzu schön, aber sie sind die Zeitzeugen vergangener Tage und auch, wenn ich glaube, es nicht mehr nötig zu haben, ist manchmal der Drang noch da. Zum Glück bin ich stärker ... :-)
@morphine: Liebe Morphine, der Ausgangspunkt war bei Dir ein vollkommen anderer, ich habe immer Zettelchen und Karten gemalt und sie keinem gezeigt ... Angst vor Zurückweisung halt :-)
Ansonsten war das ein blöder Arzt, aber glaube bloß nicht, dass es keinen interessiert ... aber das weißt Du ja bereits ... manchmal verselbstständigen sich Situationen, da fallen Erklärungen schwer, aber zum Glück gibt es doch Menschen, die dahinter blicken ... Bist Du am 15.9. dabei ? :-) LG
@morphine: Liebe Morphine, der Ausgangspunkt war bei Dir ein vollkommen anderer, ich habe immer Zettelchen und Karten gemalt und sie keinem gezeigt ... Angst vor Zurückweisung halt :-)
Ansonsten war das ein blöder Arzt, aber glaube bloß nicht, dass es keinen interessiert ... aber das weißt Du ja bereits ... manchmal verselbstständigen sich Situationen, da fallen Erklärungen schwer, aber zum Glück gibt es doch Menschen, die dahinter blicken ... Bist Du am 15.9. dabei ? :-) LG
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c17h19no3,
Samstag, 8. September 2007, 21:48
es war ja nicht nur der arzt. meine mutter, die mir eigenhändig den arm abgebunden und in die klinik gebracht hat, hat auch nichts verstanden oder gefragt. dass ich in der nachholklausur brav meine 13 punkte abgeliefert habe, war viel wichtiger. mein damaliger freund hat als einziger sofort gewusst, was los war, den haben meine exzesse immer fasziniert. leute reagieren echt komisch. ich würde ja schon fragen, wenn das mein kind oder sonstwer wäre.
ja, ich komme auch am 15. - wir sehen uns also endlich mal. ;)
ja, ich komme auch am 15. - wir sehen uns also endlich mal. ;)
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gutemine,
Samstag, 8. September 2007, 22:15
Eltern sind eine besondere Spezie ... wer weiß, wie manche Reaktionen ( oder Nichtreaktionen ) zu erklären sind ... Unsicherheit, Überforderung, Ignoranz, Angst, gelähmtes Entsetzen ... könnte gewiß noch weiter fortgeführt werden ...
Ja, werde da sein, bin gespannt und freue mich ... :-)
Ja, werde da sein, bin gespannt und freue mich ... :-)
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katzenwesen,
Dienstag, 11. September 2007, 00:20
breaking news:
Kelofibrase-Creme (Sandoz) hat die Wundheilungsgeschwindigkeit (ein Wortmonster!) schätzungsweise verfünfacht. ich darf also hoffen, dass mein hals in ca. 6-8 wochen wieder geschmückt ist. ab jetzt wird fleißig gecremt und die finger bleiben in der hosentasche. nunja. zumindest die nadel hab ich weggeworfen. verlockt zu oft. blödes ding.
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