Samstag, 8. September 2007
Orientierung verloren
Entgegen aller weiteren Lebensplanung verlor sich dieses Wochenende (das erst heute, an einem Donnerstag, endet) im Rausch. Und ich mich in den Armen einer Frau, in ihren Augen, zwischen ihren Beinen. Und zwischendrin am 4ten Tag ohne Schlaf verlor ich noch viel mehr: meinen Sinn für Realität.

Während der vierten, schlaflosen Nacht war ich überzeugt dass dieses Mädchen in meinem Bett nicht existieren könne. Ich wusste, sobald ich das Zimmer verlasse, ist sie weg, ich werde bemerken dass ich 4 Tage lang mit mir selbst geredet habe, einsehen müssen, dass ich wieder krank bin und das mein Traum von einem ganz normalen, selbstständigen Leben an mir selbst scheitern wird.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, war nackt, mein Zimmer ein Haufen Dreck, meine Erinnerung lückenhaft und schockierend.
Schreie, Stöhnen, Handgreiflichkeiten, Körpersäfte.
Neben mir ein warmer, friedlich schlafender Körper.

Ich war überrascht, sie war keine Konstruktion meines Wahns. Es gab sie wirklich, greifbar, warm und neben mir.

Mich ergriff die Panik: Was war passiert? Hatte ich ihr etwas angetan? Waren die Standbilder in meinem Kopf Teile der letzten Nacht oder Szenen eines Alptraums?

Ich weckte sie, fragte panisch unter Tränen, was passiert sei, ob ich ihr weh getan hätte, wo meine Erinnerungen sei?

Zu meiner großen Erleichterung verband sie die Person der letzten Nacht nicht zwingend mit mir, war bewusst darüber dass ab dem Zeitpunkt an dem meine Erinnerung aussetzte, auch ihre Gesellschaft eine andere war.
Sie erzählte mir von meinem anderen "Ich". Es tat weh, ich glühte vor Scham, ich zitterte vor Angst.

Und jetzt?
Wohnung aufräumen.

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ich frage mich ja auch manchmal. öfters. viel zu oft. was ich war und wie das hier aus mir geworden ist und bin überzeugt, seelen werden ausgetauscht, wie auch immer. und kann so oft dennoch der rationalste mensch auf der welt sein. mit und ohne drogen.

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Wieviel Speed
muss man sich denn einfahren, um vier Nächte nicht zu schlafen?

Ich habe mal zwei Nächte hintereinander ohne Schlaf zugebracht. Und das war schon heftig genug. Aber vier? Kann ich fast nicht glauben.

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ja, es kann wirklich wahnsinn sein. über zehn tage. danach ... und so weiter - über zwei jahre. ich habe ihn gesehen. sein wesen hatte sich verändert. katzenwesen, willst du dabei bleiben?

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ich bin schon nicht mehr dabei. zumindest versuche ich es. seitdem ich im methadonprogramm bin hat sich mein leben drastisch verändert. manches mal falle ich aber noch zurück. ich weiß drogen sind schlecht, sie haben mir soviel genommen, mich bis nach ganz unten gebracht. aber das traurige ist, ich kenne nichts besseres. bringt mich zum verzweifeln. ...

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das ist ganz normal, wenn man zurückfällt. wenn man es nicht anders kannte. ich bin nie mit heroin in kontakt gekommen, da war für mich schluss, als er damit anfing. speed und so eher...

man muss jeden tag aufs neue kämpfen um sein neues leben. telefonnummern löschen und sich neu einrichten. das blog ist doch schon mal ein superstart. will ich gerne mehr lesen.

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na hoffen wirs dass es ein guter start ist und sich meine weitere geschichte nicht wie so oft selbst in den schwanz beißt ;)
und: danke :)

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Ich vermutete,
das es mit Meth funktioniert. Ich war ja lange der Pharao Amfet-Amîn (haha), aber Crystal war selbst mir zu arg. Hab paar Leute damit übel abdriften sehen...

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