Freitag, 7. September 2007
Immer wenn ich dieses Lied höre...
katzenwesen, 19:52h
will ich weinen, tanzen, schreien.
Es erinnert mich an meine erste WG, daran dass ich mit A. dieses Lied stundenlang auf Repeat hörte und wir währenddessen nur da saßen und mit aller Stimmgewalt mitsangen. Wir machten uns gegenseitig auf Zeilen aufmerksam, die wir besonders beachteswert fanden, oder Änderungen in der Stimmlage des Sängers, bei denen wir eine Gänsehaut bekamen. Wir sind leider schon längst nicht mehr so vertraut, als das wir laut voreinander singen würden.
Vor 2 Jahren hatte ich ganz ernsthaft vor zu heiraten, der den ich als meinen "Zukünftigen" auserwählt hatte, hasste dieses Lied, ich hörte es den ganzen Tag. Als wir vor ein paar Monaten das letzte Mal redeten, sagte er mir dass er dieses Lied jetzt erst zu schätzen gelernt hatte, genau wie die Zeit mit mir, an die ihn es immer erinnert.
Ich muss auch daran denken, dass ich dieses Lied R. vorspielte, und dass er es genauso liebte wie ich. Wir saßen in einer Nacht auf dem Fußboden, waren bewusstseinsmäßig jenseits von Gut und Böse und sangen dieses Lied, wobei wir uns von Zeit zu Zeit verschwörerisch angrinsten, da wir beide begriffen hatten dass der Umstand, dass wir beide so vertraut und schief ein Lied mitsangen und es jedem von uns so viel bedeutete, unser Verhältnis auf eine neue Stufe der Vertrautheit gebracht hat.
Die Nacht schritt voran, die Erinnerung blendet sich aus. Ein paar Standbilder lassen mich rekonstruieren: Wir drei fickten zu diesem Lied. R, mein damaliger Freund und ich. Irgendwann wurde ich von meiner heulenden Mutter geweckt, ich lag in meinem Erbrochenen, die Wohnung war verwüstet. 12 Stunden verbrachte ich unfreiwillig in der Psychiatrie. Ich saß auf dem Gang der geschlossenen Station und starrte auf die große Digitaluhr, dabei spielte mein Kopf dieses Lied.
Ein Jahr später erfuhr ich von R.s Tod.
Okkervil River - For Real
Some nights I thirst for real blood, for real knives, for real cries. And then the flash of steel from real guns in real life really fills my mind. Then I really miss what really did exist when I held your throat so tight. And I miss the bus as it swerved from us and almost came crashing to its side. Sometimes the blood from real cuts feels real nice when it's really mine. And if you want it to be real, come over for a night, we can really, really climb, and those blue bridge lights might really burn most bright while we watch that dark lake rise. And if you really want to see what really matters most to me, we can just take a real short drive. Just a drive into the dark stretch, long stretch of night, will really stretch this shaking mind. And this room, unlit, unheated, and the ceiling striped, and the dark black blinds.... I want to know this time if you're really finally mine. I need to know that you're not lying, and so I want to see you tried. And I don't want to hear you say it shouldn't really be this way, because I like this way just fine. And there's nothing quite like the blinding light when that curtain's cast aside, and no attempt is made to explain away the things that really, really, really are behind.
Es erinnert mich an meine erste WG, daran dass ich mit A. dieses Lied stundenlang auf Repeat hörte und wir währenddessen nur da saßen und mit aller Stimmgewalt mitsangen. Wir machten uns gegenseitig auf Zeilen aufmerksam, die wir besonders beachteswert fanden, oder Änderungen in der Stimmlage des Sängers, bei denen wir eine Gänsehaut bekamen. Wir sind leider schon längst nicht mehr so vertraut, als das wir laut voreinander singen würden.
Vor 2 Jahren hatte ich ganz ernsthaft vor zu heiraten, der den ich als meinen "Zukünftigen" auserwählt hatte, hasste dieses Lied, ich hörte es den ganzen Tag. Als wir vor ein paar Monaten das letzte Mal redeten, sagte er mir dass er dieses Lied jetzt erst zu schätzen gelernt hatte, genau wie die Zeit mit mir, an die ihn es immer erinnert.
Ich muss auch daran denken, dass ich dieses Lied R. vorspielte, und dass er es genauso liebte wie ich. Wir saßen in einer Nacht auf dem Fußboden, waren bewusstseinsmäßig jenseits von Gut und Böse und sangen dieses Lied, wobei wir uns von Zeit zu Zeit verschwörerisch angrinsten, da wir beide begriffen hatten dass der Umstand, dass wir beide so vertraut und schief ein Lied mitsangen und es jedem von uns so viel bedeutete, unser Verhältnis auf eine neue Stufe der Vertrautheit gebracht hat.
Die Nacht schritt voran, die Erinnerung blendet sich aus. Ein paar Standbilder lassen mich rekonstruieren: Wir drei fickten zu diesem Lied. R, mein damaliger Freund und ich. Irgendwann wurde ich von meiner heulenden Mutter geweckt, ich lag in meinem Erbrochenen, die Wohnung war verwüstet. 12 Stunden verbrachte ich unfreiwillig in der Psychiatrie. Ich saß auf dem Gang der geschlossenen Station und starrte auf die große Digitaluhr, dabei spielte mein Kopf dieses Lied.
Ein Jahr später erfuhr ich von R.s Tod.
Okkervil River - For Real
Some nights I thirst for real blood, for real knives, for real cries. And then the flash of steel from real guns in real life really fills my mind. Then I really miss what really did exist when I held your throat so tight. And I miss the bus as it swerved from us and almost came crashing to its side. Sometimes the blood from real cuts feels real nice when it's really mine. And if you want it to be real, come over for a night, we can really, really climb, and those blue bridge lights might really burn most bright while we watch that dark lake rise. And if you really want to see what really matters most to me, we can just take a real short drive. Just a drive into the dark stretch, long stretch of night, will really stretch this shaking mind. And this room, unlit, unheated, and the ceiling striped, and the dark black blinds.... I want to know this time if you're really finally mine. I need to know that you're not lying, and so I want to see you tried. And I don't want to hear you say it shouldn't really be this way, because I like this way just fine. And there's nothing quite like the blinding light when that curtain's cast aside, and no attempt is made to explain away the things that really, really, really are behind.
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c17h19no3,
Freitag, 7. September 2007, 21:19
ziemlich intensiv. spontan würde ich sagen, es passt zu dir. aber ich habe natürlich keine ahnung.
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