Freitag, 7. September 2007
Ekstase
Es gibt Momente von denen ich wünschte dass sie ewig andauern würden.

Zu Musik werden zum Beispiel, das ist so ein Moment. Ich tanze prinzipiell mit geschlossenen Augen, denn es würde mich irritieren wenn ich in größter Selbstvergessenheit daran erinnert werden würde dass ich nicht alleine im pulsierendem Schwarzen bin.

Der Bass durchfliesst meinen Körper, zu jedem Schlag verliere ich den Boden unter den Füßen, meine Körpermitte zuckt, in meinen Beinen und in meinem Brustkorb fühle ich die Kreise, wie die, die verraten dass ein Stein im Wasser untergegangen ist. Dieser Stein trifft mich eine Handbreit unter meinem Bauchnabel, 200 mal in der Minute.

Im Takt der peitschenden Snare zerreißt meine Handfläche die Luft, meine Fingern wabern mit den feuchten Tönen der Melodie, mit der Faust schlage ich den Beat auf meinen Hüftknochen.

Es gibt keine Zeit, es gibt nur bpm. Ich habe keinen Körper, ich bin ein schwarzes Garnichts, schwerelos im Stroboskoplicht.

Zu quälenden Flächen, die das nächste Bassgrollen erahnen lassen, halte ich den Kopf in meinen Händen. Dort wo meine Handflächen aufliegen kribbelt es, wirklichkeitsentrückt schwanke ich zur Melodie, mein Oberkörper fällt vor und zurück, ich breite die Arme aus und drehe mich im Kreis, schneller werdend bis der Einsatz des Basses mich nach oben reißt. Ich springe so hoch dass mir die Zeitspanne bis meine Füße den Boden berühren ewig erscheint, die Erschütterung die beim Aufschlag durch meinen Körper geht lässt mich jeden Schlag der Musik fühlen.

Mit geschlossenen Augen grinse ich breit, alles rauscht und kracht, zirpt und piepst.

Alles hat sich aufgelöst, die Welt sieht aus wie ein Bildschirmschoner.

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