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Samstag, 8. September 2007
Orientierung verloren
katzenwesen, 01:22h
Entgegen aller weiteren Lebensplanung verlor sich dieses Wochenende (das erst heute, an einem Donnerstag, endet) im Rausch. Und ich mich in den Armen einer Frau, in ihren Augen, zwischen ihren Beinen. Und zwischendrin am 4ten Tag ohne Schlaf verlor ich noch viel mehr: meinen Sinn für Realität.
Während der vierten, schlaflosen Nacht war ich überzeugt dass dieses Mädchen in meinem Bett nicht existieren könne. Ich wusste, sobald ich das Zimmer verlasse, ist sie weg, ich werde bemerken dass ich 4 Tage lang mit mir selbst geredet habe, einsehen müssen, dass ich wieder krank bin und das mein Traum von einem ganz normalen, selbstständigen Leben an mir selbst scheitern wird.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, war nackt, mein Zimmer ein Haufen Dreck, meine Erinnerung lückenhaft und schockierend.
Schreie, Stöhnen, Handgreiflichkeiten, Körpersäfte.
Neben mir ein warmer, friedlich schlafender Körper.
Ich war überrascht, sie war keine Konstruktion meines Wahns. Es gab sie wirklich, greifbar, warm und neben mir.
Mich ergriff die Panik: Was war passiert? Hatte ich ihr etwas angetan? Waren die Standbilder in meinem Kopf Teile der letzten Nacht oder Szenen eines Alptraums?
Ich weckte sie, fragte panisch unter Tränen, was passiert sei, ob ich ihr weh getan hätte, wo meine Erinnerungen sei?
Zu meiner großen Erleichterung verband sie die Person der letzten Nacht nicht zwingend mit mir, war bewusst darüber dass ab dem Zeitpunkt an dem meine Erinnerung aussetzte, auch ihre Gesellschaft eine andere war.
Sie erzählte mir von meinem anderen "Ich". Es tat weh, ich glühte vor Scham, ich zitterte vor Angst.
Und jetzt?
Wohnung aufräumen.
Während der vierten, schlaflosen Nacht war ich überzeugt dass dieses Mädchen in meinem Bett nicht existieren könne. Ich wusste, sobald ich das Zimmer verlasse, ist sie weg, ich werde bemerken dass ich 4 Tage lang mit mir selbst geredet habe, einsehen müssen, dass ich wieder krank bin und das mein Traum von einem ganz normalen, selbstständigen Leben an mir selbst scheitern wird.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, war nackt, mein Zimmer ein Haufen Dreck, meine Erinnerung lückenhaft und schockierend.
Schreie, Stöhnen, Handgreiflichkeiten, Körpersäfte.
Neben mir ein warmer, friedlich schlafender Körper.
Ich war überrascht, sie war keine Konstruktion meines Wahns. Es gab sie wirklich, greifbar, warm und neben mir.
Mich ergriff die Panik: Was war passiert? Hatte ich ihr etwas angetan? Waren die Standbilder in meinem Kopf Teile der letzten Nacht oder Szenen eines Alptraums?
Ich weckte sie, fragte panisch unter Tränen, was passiert sei, ob ich ihr weh getan hätte, wo meine Erinnerungen sei?
Zu meiner großen Erleichterung verband sie die Person der letzten Nacht nicht zwingend mit mir, war bewusst darüber dass ab dem Zeitpunkt an dem meine Erinnerung aussetzte, auch ihre Gesellschaft eine andere war.
Sie erzählte mir von meinem anderen "Ich". Es tat weh, ich glühte vor Scham, ich zitterte vor Angst.
Und jetzt?
Wohnung aufräumen.
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Immer wenn ich dieses Lied höre...
katzenwesen, 19:52h
will ich weinen, tanzen, schreien.
Es erinnert mich an meine erste WG, daran dass ich mit A. dieses Lied stundenlang auf Repeat hörte und wir währenddessen nur da saßen und mit aller Stimmgewalt mitsangen. Wir machten uns gegenseitig auf Zeilen aufmerksam, die wir besonders beachteswert fanden, oder Änderungen in der Stimmlage des Sängers, bei denen wir eine Gänsehaut bekamen. Wir sind leider schon längst nicht mehr so vertraut, als das wir laut voreinander singen würden.
Vor 2 Jahren hatte ich ganz ernsthaft vor zu heiraten, der den ich als meinen "Zukünftigen" auserwählt hatte, hasste dieses Lied, ich hörte es den ganzen Tag. Als wir vor ein paar Monaten das letzte Mal redeten, sagte er mir dass er dieses Lied jetzt erst zu schätzen gelernt hatte, genau wie die Zeit mit mir, an die ihn es immer erinnert.
Ich muss auch daran denken, dass ich dieses Lied R. vorspielte, und dass er es genauso liebte wie ich. Wir saßen in einer Nacht auf dem Fußboden, waren bewusstseinsmäßig jenseits von Gut und Böse und sangen dieses Lied, wobei wir uns von Zeit zu Zeit verschwörerisch angrinsten, da wir beide begriffen hatten dass der Umstand, dass wir beide so vertraut und schief ein Lied mitsangen und es jedem von uns so viel bedeutete, unser Verhältnis auf eine neue Stufe der Vertrautheit gebracht hat.
Die Nacht schritt voran, die Erinnerung blendet sich aus. Ein paar Standbilder lassen mich rekonstruieren: Wir drei fickten zu diesem Lied. R, mein damaliger Freund und ich. Irgendwann wurde ich von meiner heulenden Mutter geweckt, ich lag in meinem Erbrochenen, die Wohnung war verwüstet. 12 Stunden verbrachte ich unfreiwillig in der Psychiatrie. Ich saß auf dem Gang der geschlossenen Station und starrte auf die große Digitaluhr, dabei spielte mein Kopf dieses Lied.
Ein Jahr später erfuhr ich von R.s Tod.
Okkervil River - For Real
Some nights I thirst for real blood, for real knives, for real cries. And then the flash of steel from real guns in real life really fills my mind. Then I really miss what really did exist when I held your throat so tight. And I miss the bus as it swerved from us and almost came crashing to its side. Sometimes the blood from real cuts feels real nice when it's really mine. And if you want it to be real, come over for a night, we can really, really climb, and those blue bridge lights might really burn most bright while we watch that dark lake rise. And if you really want to see what really matters most to me, we can just take a real short drive. Just a drive into the dark stretch, long stretch of night, will really stretch this shaking mind. And this room, unlit, unheated, and the ceiling striped, and the dark black blinds.... I want to know this time if you're really finally mine. I need to know that you're not lying, and so I want to see you tried. And I don't want to hear you say it shouldn't really be this way, because I like this way just fine. And there's nothing quite like the blinding light when that curtain's cast aside, and no attempt is made to explain away the things that really, really, really are behind.
Es erinnert mich an meine erste WG, daran dass ich mit A. dieses Lied stundenlang auf Repeat hörte und wir währenddessen nur da saßen und mit aller Stimmgewalt mitsangen. Wir machten uns gegenseitig auf Zeilen aufmerksam, die wir besonders beachteswert fanden, oder Änderungen in der Stimmlage des Sängers, bei denen wir eine Gänsehaut bekamen. Wir sind leider schon längst nicht mehr so vertraut, als das wir laut voreinander singen würden.
Vor 2 Jahren hatte ich ganz ernsthaft vor zu heiraten, der den ich als meinen "Zukünftigen" auserwählt hatte, hasste dieses Lied, ich hörte es den ganzen Tag. Als wir vor ein paar Monaten das letzte Mal redeten, sagte er mir dass er dieses Lied jetzt erst zu schätzen gelernt hatte, genau wie die Zeit mit mir, an die ihn es immer erinnert.
Ich muss auch daran denken, dass ich dieses Lied R. vorspielte, und dass er es genauso liebte wie ich. Wir saßen in einer Nacht auf dem Fußboden, waren bewusstseinsmäßig jenseits von Gut und Böse und sangen dieses Lied, wobei wir uns von Zeit zu Zeit verschwörerisch angrinsten, da wir beide begriffen hatten dass der Umstand, dass wir beide so vertraut und schief ein Lied mitsangen und es jedem von uns so viel bedeutete, unser Verhältnis auf eine neue Stufe der Vertrautheit gebracht hat.
Die Nacht schritt voran, die Erinnerung blendet sich aus. Ein paar Standbilder lassen mich rekonstruieren: Wir drei fickten zu diesem Lied. R, mein damaliger Freund und ich. Irgendwann wurde ich von meiner heulenden Mutter geweckt, ich lag in meinem Erbrochenen, die Wohnung war verwüstet. 12 Stunden verbrachte ich unfreiwillig in der Psychiatrie. Ich saß auf dem Gang der geschlossenen Station und starrte auf die große Digitaluhr, dabei spielte mein Kopf dieses Lied.
Ein Jahr später erfuhr ich von R.s Tod.
Okkervil River - For Real
Some nights I thirst for real blood, for real knives, for real cries. And then the flash of steel from real guns in real life really fills my mind. Then I really miss what really did exist when I held your throat so tight. And I miss the bus as it swerved from us and almost came crashing to its side. Sometimes the blood from real cuts feels real nice when it's really mine. And if you want it to be real, come over for a night, we can really, really climb, and those blue bridge lights might really burn most bright while we watch that dark lake rise. And if you really want to see what really matters most to me, we can just take a real short drive. Just a drive into the dark stretch, long stretch of night, will really stretch this shaking mind. And this room, unlit, unheated, and the ceiling striped, and the dark black blinds.... I want to know this time if you're really finally mine. I need to know that you're not lying, and so I want to see you tried. And I don't want to hear you say it shouldn't really be this way, because I like this way just fine. And there's nothing quite like the blinding light when that curtain's cast aside, and no attempt is made to explain away the things that really, really, really are behind.
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Wofür es sich zu leben lohnt I
katzenwesen, 19:01h
Es gibt Momente in denen ich irgendeiner höheren Macht dafür danken möchte dass diese wahnsinnig vielen, kleinen Zufälle zu meiner Geburt geführt haben, wie zum Beispiel, der Urknall, die Zielstrebigkeit der Spermien die, nach Erreichen der Eizelle, zu meinen Vorfahren heranwuchsen und schließlich dafür sorgten dass meine Eltern sich aus diesem Genpool freischwimmen konnten, sich trafen und das mein Vater den Orgasmus, der zu meinem
Herausgeschleudertwerden führte, in meiner
Mutter erlebte.
Einer von diesem Momenten ist zweifellos der, wenn ein fähiger Mann mich mit aller Geduld und Hingabe leckt.
Dabei gibt es allerdings ein Problem dass sich durch eine leicht abgewandeltes Sprichwort leicht beschreiben lässt:
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie die Fähigkeit eine Frau mit seiner Zunge zum Orgasmus zu bringen - jeder denkt er besäße genug davon.
Aber falls man dann mal das Glück hat in den Genuß eines wahren Könners zu kommen...man will nichts anderes mehr, ich würde meine Seele dem Teufel verkaufen nur um regelmäßig in seinen Augen zu versinken, die mich über meinen Venushügel hinweg ansehen.
Mehr Macht wird man niemals über eine Frau erlangen können als die, die er hat wenn ihre Liebe sich mit jedem Zungenschlag vermehrt.
Und das ist der Preis für meine Seele:
Ich liebe es wenn zuerst ganz sanfte, kleine Küsse über meine Muschi huschen, das fühlt sich an wie ein kleines Versprechen, dass aber erst in einiger Zeit eingelöst wird. Aufregung, Ungeduld und Vorfreude.
Dann legt er seine Handflächen ein kleines Stück unter meinen Hüftknochen und zieht mit den Daumen die inneren Schamlippen ganz wenig zur Seite, so dass die Klitoris frei liegt und gut zugänglich ist.
Ganz schwindelig wird mir wenn man diesen empfindlichsten Punkt mit spitzer Zunge umfährt und immer wieder kurz neckend mit der Zungenspitze und ihrer weichen Unterseite streichelt. Ich hebe mein Becken voller Verlangen und mit geschlossenen Lippen und einem hellen, langen "mmhhhh" bekommt meine Verzückung auch akustisch Ausdruck.
Dann schließt er seine Lippen um meinen Kitzler und erzeugt durch fast unspürbares Saugen einen leichten Unterdruck der mich fast zum Wahnsinn treibt. Meine Beine spannen sich so sehr an, dass man jeden Muskel sehen kann, meine Hand findet seine Haare, meine Fingernägel bohren sich in seine Kopfhaut. Ich hauche ein atemloses, flehendes: "Bitte hör nie wieder auf..."
Wie um mich zu ärgern hebt er seinen Kopf um wenige Millimeter, sieht mir direkt in meine weit aufgerissenen Augen. Mein Kitzler liegt zwischen seinen Lippen die ihn mit sanftem Druck massieren, fast unspürbar leicht tippt er mit seiner Zungenspitze im schnellen Rhythmus gegen ihn.
Mein Kopf schlägt auf dem Kissen hin und her und ich werde lauter, lange stimmlose "aaaahhh"'s lassen kurze helle Aufschreie folgen. Ich bin ihm vollkommen erlegen und egal um was er mich jetzt jetzt fragen würde, er bekäme ALLES von mir, wenn er jetzt bloß weitermacht.
Nur noch wenige Sekunden würde ich das Stakkato der Zungenschläge aushalten, er weiß darum und quält mich mit wundervollem Verzicht indem er seine Zunge wieder spitz und heiß um dieses unglaubliche Fleckchen Körper kreisen lässt. Jetzt befinden wir uns in der sakralen Phase dieses Momentes, der das Leben lohnenswert macht. "Oh Gott, bitte mach weiter...", beim letzten Wort lässt meine Stimme nach, die Gier hat sie verschluckt.
Und wieder legt er seine Lippen um meine Klitoris und leckt und saugt, saugt leckend, leckt saugend bis sich mein Oberkörper aufbäumt, während gleichzeitig mein Kopf zurückfällt, meine Beine zusammenschnellen, so dass er seinen Kopf mit Kraft befreien muss, immer noch saugend, immernoch mit der warmen, satinierten Unterseite seiner Zunge streichelnd und sich all das Glück und die Ekstase den Weg durch meinen Mund bahnt in einem unkontrollierten, klirrenden Schrei endet und mich noch weitere schweißdurchnässte Ewigkeiten zuckend mit geschlossenen Augen auf dem Laken zurücklässt.
Herausgeschleudertwerden führte, in meiner
Mutter erlebte.
Einer von diesem Momenten ist zweifellos der, wenn ein fähiger Mann mich mit aller Geduld und Hingabe leckt.
Dabei gibt es allerdings ein Problem dass sich durch eine leicht abgewandeltes Sprichwort leicht beschreiben lässt:
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie die Fähigkeit eine Frau mit seiner Zunge zum Orgasmus zu bringen - jeder denkt er besäße genug davon.
Aber falls man dann mal das Glück hat in den Genuß eines wahren Könners zu kommen...man will nichts anderes mehr, ich würde meine Seele dem Teufel verkaufen nur um regelmäßig in seinen Augen zu versinken, die mich über meinen Venushügel hinweg ansehen.
Mehr Macht wird man niemals über eine Frau erlangen können als die, die er hat wenn ihre Liebe sich mit jedem Zungenschlag vermehrt.
Und das ist der Preis für meine Seele:
Ich liebe es wenn zuerst ganz sanfte, kleine Küsse über meine Muschi huschen, das fühlt sich an wie ein kleines Versprechen, dass aber erst in einiger Zeit eingelöst wird. Aufregung, Ungeduld und Vorfreude.
Dann legt er seine Handflächen ein kleines Stück unter meinen Hüftknochen und zieht mit den Daumen die inneren Schamlippen ganz wenig zur Seite, so dass die Klitoris frei liegt und gut zugänglich ist.
Ganz schwindelig wird mir wenn man diesen empfindlichsten Punkt mit spitzer Zunge umfährt und immer wieder kurz neckend mit der Zungenspitze und ihrer weichen Unterseite streichelt. Ich hebe mein Becken voller Verlangen und mit geschlossenen Lippen und einem hellen, langen "mmhhhh" bekommt meine Verzückung auch akustisch Ausdruck.
Dann schließt er seine Lippen um meinen Kitzler und erzeugt durch fast unspürbares Saugen einen leichten Unterdruck der mich fast zum Wahnsinn treibt. Meine Beine spannen sich so sehr an, dass man jeden Muskel sehen kann, meine Hand findet seine Haare, meine Fingernägel bohren sich in seine Kopfhaut. Ich hauche ein atemloses, flehendes: "Bitte hör nie wieder auf..."
Wie um mich zu ärgern hebt er seinen Kopf um wenige Millimeter, sieht mir direkt in meine weit aufgerissenen Augen. Mein Kitzler liegt zwischen seinen Lippen die ihn mit sanftem Druck massieren, fast unspürbar leicht tippt er mit seiner Zungenspitze im schnellen Rhythmus gegen ihn.
Mein Kopf schlägt auf dem Kissen hin und her und ich werde lauter, lange stimmlose "aaaahhh"'s lassen kurze helle Aufschreie folgen. Ich bin ihm vollkommen erlegen und egal um was er mich jetzt jetzt fragen würde, er bekäme ALLES von mir, wenn er jetzt bloß weitermacht.
Nur noch wenige Sekunden würde ich das Stakkato der Zungenschläge aushalten, er weiß darum und quält mich mit wundervollem Verzicht indem er seine Zunge wieder spitz und heiß um dieses unglaubliche Fleckchen Körper kreisen lässt. Jetzt befinden wir uns in der sakralen Phase dieses Momentes, der das Leben lohnenswert macht. "Oh Gott, bitte mach weiter...", beim letzten Wort lässt meine Stimme nach, die Gier hat sie verschluckt.
Und wieder legt er seine Lippen um meine Klitoris und leckt und saugt, saugt leckend, leckt saugend bis sich mein Oberkörper aufbäumt, während gleichzeitig mein Kopf zurückfällt, meine Beine zusammenschnellen, so dass er seinen Kopf mit Kraft befreien muss, immer noch saugend, immernoch mit der warmen, satinierten Unterseite seiner Zunge streichelnd und sich all das Glück und die Ekstase den Weg durch meinen Mund bahnt in einem unkontrollierten, klirrenden Schrei endet und mich noch weitere schweißdurchnässte Ewigkeiten zuckend mit geschlossenen Augen auf dem Laken zurücklässt.
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Kleine Botschaften meines Unterbewusstseins
katzenwesen, 05:15h
Dezember 2005 hat sich mein Leben verändert. Ich wurde jemand anderes.
Ich habe genau 3 Erinnerungen an den ganzen Monat, den Rest nahmen mir der Wahn und die Benzos.
Eine davon ist meine Verlobung mit einem zum Ring geformten Verschluss einer Brottüte, eine weitere bleibt geheim, die letzte zeigt mich P. und R., der ein Jahr später verstarb und der wie ein Gespenst über meinem Leben hängt, beim bewusstlos(en) ficken.
Das Ende des Dezembers verbrachte ich auf der geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik, ohne zu wissen warum.
Nichts Neues. Davon schrieb ich ja schon, diese (Nicht-)Erinnerung ist nun mal mein ewiger Begleiter und stellt gerade den Kontext. Also, zum Eigentlichen:
Ein paar Monate später fand ich etwas, dass ich wohl in diesem Loch der der Erinnerungslosigkeit verfasst habe, meine Schrift war fast unkenntlich, ich schrieb im Kreis, ich kann mich nicht daran erinnern diese Worte je gedacht zu haben, geschweige denn aufgeschrieben, aber wenn ich sie lese, dann fühle ich dass es meine sind:
"Tiefschwarz ist auch das Licht - sieh nur lang genug hinein"
Glas halbleer? Ich denke schon.
Ich habe genau 3 Erinnerungen an den ganzen Monat, den Rest nahmen mir der Wahn und die Benzos.
Eine davon ist meine Verlobung mit einem zum Ring geformten Verschluss einer Brottüte, eine weitere bleibt geheim, die letzte zeigt mich P. und R., der ein Jahr später verstarb und der wie ein Gespenst über meinem Leben hängt, beim bewusstlos(en) ficken.
Das Ende des Dezembers verbrachte ich auf der geschlossenen Station einer psychiatrischen Klinik, ohne zu wissen warum.
Nichts Neues. Davon schrieb ich ja schon, diese (Nicht-)Erinnerung ist nun mal mein ewiger Begleiter und stellt gerade den Kontext. Also, zum Eigentlichen:
Ein paar Monate später fand ich etwas, dass ich wohl in diesem Loch der der Erinnerungslosigkeit verfasst habe, meine Schrift war fast unkenntlich, ich schrieb im Kreis, ich kann mich nicht daran erinnern diese Worte je gedacht zu haben, geschweige denn aufgeschrieben, aber wenn ich sie lese, dann fühle ich dass es meine sind:
"Tiefschwarz ist auch das Licht - sieh nur lang genug hinein"
Glas halbleer? Ich denke schon.
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Ein einziger Satz
katzenwesen, 02:42h
und alles ist anders.
Aufeinmal hast du Angst vor dir selbst. Hasst es mit dir alleine zu sein. Aber weißt nicht was passiert, wenn du in Gesellschaft bist.
Verwirrende Erinnerungsfetzen geben aufeinmal Sinn, sinngebende Erinnerungen werden zerfetzt.
Du wachst auf und nichts scheint dir anders als sonst, aber statt "Gut geschlafen?" fragt man dich "Sag mal, hast du irgendetwas mit Persönlichkeiten?".
Darf ich vorstellen? Das ewig verschwundene Puzzleteil.
Als das Bild noch unvollständig war, gefiel es mir besser.
Aufeinmal hast du Angst vor dir selbst. Hasst es mit dir alleine zu sein. Aber weißt nicht was passiert, wenn du in Gesellschaft bist.
Verwirrende Erinnerungsfetzen geben aufeinmal Sinn, sinngebende Erinnerungen werden zerfetzt.
Du wachst auf und nichts scheint dir anders als sonst, aber statt "Gut geschlafen?" fragt man dich "Sag mal, hast du irgendetwas mit Persönlichkeiten?".
Darf ich vorstellen? Das ewig verschwundene Puzzleteil.
Als das Bild noch unvollständig war, gefiel es mir besser.
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Eroderich
katzenwesen, 02:41h
Sie, eine junge Seele mit uralten Augen, rannte durch die Nacht. Es war warm und roch nach Regen. Der Lauf war bloßer Ausdruck ihrer Manie, nicht etwa ein Hinweis auf eine Verabredung zu der sie verspätet erscheinen würde.
Sie hatte nichts vor, war ziellos. Ihr Gesicht brannte vor Hochgefühl, die Gedanken rasten. Naive, besessene Schwelgerei kämpfte mit dem Drang all die erbauten Luftschlösser einzureißen, bevor sie in ihnen allzu heimisch werden könnte.
Bilder von zwei verschmolzenen, sich wiegenden Körpern, ihrem und seinem, wurden zerrissen von der gefährlich präsenten Vorstellung ihres vom Schmerz verzogenen Gesichts, in dem nichts übrig geblieben war von der, ihr nachgesagten, Schönheit in die er, wie sie inständig hoffte, sich verlieben könnte.
Beim Gedanken an ihn fühlte sie sich als ob eine mächtige Kraft sie nach oben reißen würde; sie genoss die Aussicht, die Schwerelosigkeit und sah sich schon fallen, auf dem Boden zerschmettern.
Er war ein weißes Blatt, sie kannte ihn zwei Tage. Sich dessen wohl bewusst versuchte sie sich in ihrer Ikonisierung seiner Person zu bremsen, sinnte nach ob ihr während ihrer Begegnung irgendetwas aufgefallen war das ihn menschlich machte: Eine ungelenke Bewegung, eine durchschaubare Prahlerei...
Sie verzweifelte daran, er erschien ihr beängstigend makellos, sie dagegen war nicht genug. Nicht redegewandt genug, da seine Anwesenheit sie einschüchterte, nicht ehrlich genug, da sie gefallen wollte, nicht schön genug, das schien ihr offensichtlich, auch wenn er anderes beteuerte.
Sie befürchtete dass er seine Meinung darüber ändern würde, sobald das trübe, farbenverschluckende Licht der Straßenlampe nicht mehr ihr Komplize wäre. Vielleicht hatte der Alkohol seine Wahrnehmung getrübt, immerhin war es ein Weinfest auf dem sich unsere Wege kreuzte, dachte sie während ihre Mundwinkel nervös zuckten. Sie blieb stehen.
Die Strasse war menschenleer, nur hinter einem Fenster konnte sie das Flackern eines Fernsehgerätes ausmachen. Jemand war „zuhause". Diese Beobachtung ließ sie aufeinmal eine Leere empfinden als existiere in ihrem Torso weder Lunge noch Milz, Magen, Leber oder Herz und für einen atemlosen Augenblick fürchtete sie zusammenzufallen, dass ihre Rippen durch den Unterdrucks des Vakuums brechen würden.
Sie drehte sich um und lief zu dem Ort an dem sie hoffte sich zuhause zu fühlen. Sie flehte das Universum und in ihrer kindlichen Verzweiflung sogar Gott, an den sie schon lange nicht mehr glauben konnte, an, dass dort wo ihre Schlüssel ins Schloss passten, diese Verlorenheit dem Gefühl der Aufgehobenheit, die sie hinter dem Fenster aus dem der Fernseher das bläuliche Licht auf die Strasse warf vermutete, weichen möge.
Hastig schlug sie die Wohnungstür zu, stand einige Sekunden lang außer Atem an den Türrahmen gelehnt bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie fand den Weg in ihr Bett in absoluter Lichtlosigkeit, stieß sich trotzdem am massiven Kleiderschrank, die Anstrengung des Laufes ließ sie taumeln.
In dröhnender Stille lag sie da, ihre Augen weit aufgerissen obgleich sie in der absoluten Schwärze nichts weiter sehen konnte als kleine weiße Punkte und Striche von denen sie sich schon immer gefragt hatte wie diese entstehen. Ihr Bettlaken roch nach Männerschweiß, nach mechanisch vollzogenem Sex.
Ekel überkam sie, sie verachtete sich für ihr zur Gewohnheit verkommenes Selbstverständnis freundschaftliche Aufmerksamkeit mit dem Spreizen ihrer Beine zu bezahlen. Zum unzähligsten Mal. Der Fußboden schien ihr die gerechte Strafe für ihre widerliche Billigkeit. Dort schlief sie ein, in Embryostellung, mit dem tröstlichen Gedanken dass all der Wahnsinn ein Ende hätte, wenn er sie bloß zu seiner Freundin nehmen würde.
Am nächsten Morgen erwachte sie mit Kopfschmerzen und unendlicher Hilflosigkeit. Die Erkenntnis dass sie in ihm ein Versprechen für ein besseres Leben sah und das obwohl sie sich erst einmal gesehen hatten, beschämte sie. Aber sie war Sklave ihres Wahns, konnte ihre rasenden Gedanken nicht unterbrechen, das Projizieren nicht einstellen, seine Glorifizierung nicht stoppen.
Bald empfand sie Hassgefühle, da allein das Wissen um die Existenz ihres „Ich-Ideals" sie erniedrigte. Die Hoffnung mit ihm verschmelzen zu können, sich zu vervollständigen erschien ihr fernab von jeder Möglichkeit, so dass sie verzweifelt in Tränen ausbrach. Das hässliche Gesicht dass sie fürchtete. Selbst wenn eine Chance bestehe dass ihr augenscheinlich größtes Verlangen gestillt würde, und ihr erschien es reichlich vermessen daran auch nur zu denken, nie würde sie es als befriedigend oder gar beglückend empfinden können, da sie das Schwert des Damokles nicht über sich schweben sehen würde, nein, es hätte sie ab dem Zeitpunkt der Vereinigung schon zweigeteilt.
Zum Frühstück nahm sie Valium und billigen Wein aus dem Tetrapack. Gesellschaftsfähig werden, dachte sie und lachte bitter. Dann wählte sie seine Nummer, wirkte fröhlich und gelöst, scherzte ausgelassen, kokettierte, lud ihn ein. Er kündigte sich für sechzehn Uhr an.
Sie räumte auf, rauchte ununterbrochen, versuchte ihn gedanklich zu demontieren um ihrer Nervosität Herr zu werden.
Wie ein Schlafwandler nahm sie den Blister eines stark wirksamen Schmerzmittels aus dem Spiegelschrank ihres Badezimmers, zerstieß zwei Tabletten im Mörser und füllte den feinen, weißen Staub in ein Zipbag. Sie wartete auf das erlösende Türklingeln, ihre Hände hatten aufgehört zu zittern.
Pünktlich um vier erschien er, Blumen schenkend. Nervös lächelnd und auf den Boden blickend bedankte sie sich, die Blumen legte sie beiläufig auf die Küchenanrichte. Rosen.
Er entschuldigte sich dafür dass er sich nicht gemeldet hatte, erklärte das mit Schüchternheit, sie fühlte Wut, glaubte ihm kein Wort und lächelte.
Nachdem sie Musik angestellt hatte und er ihr einen guten Musik Geschmack bescheinigte, bot sie ihm Speed an. Überrascht willigte er ein es auszuprobieren.
Sie leerte das Zipag auf einem Spiegel und formte aus dem Häufchen weißen Pulvers mit geübter Hand eine akkurate, schlanke Linie. Vielsagend reichte sie ihm einen gerollten Schein.
Während er das Pulver mit einem lauten Einatmen in seiner Nase verschwinden ließ, goss sie ihm Wein ein.
Er trank eifrig, erzählte Belanglosigkeiten, seine offenen Handflächen ihr zugewandt. Sie sprach nicht viel, da sie sich ihrer eigenen Stimme in seiner Gegenwart schämte, lachte hysterisch über seine kleinen Witze, stand bald auf und lief im Zimmer auf und ab, währenddem sie ihr Weinglas ständig nachfüllte.
Bald wurde ihm übel, er übergab sich auf ihr Sofa und brachte nur noch ein verwaschenes „Ich leg mich mal hin. Der Wein..." hervor. Er atmete flach und verlor sein Bewusstein noch bevor sein Kopf das Kissen berührte.
Sie rückte einen Stuhl vor die Couch auf der er lag und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Befriedigung. Sie erkannte den kleinen Jungen in seinem Gesicht, dachte an seine Mutter. Sein Leben zog an ihr vorbei, ganz gleich dass sie gar nichts von ihm wusste außer seinem Namen, die Bilder wirkten real. Unerträgliches Mitleid drohte sie zu zerreißen, sie verschaffte sich Linderung indem sie die weißen, hervorstehenden Knöchel ihrer zur Faust geballten Hand blutig biss.
„Er oder Ich" wiederholte sie in Gedanken. Immer schneller bis sie fast vergaß was diese Worte bedeuten.
Er oder ich. Er oder ich. Er oder ich. Eroderich. Eroderich. Eroderich, Eroderich.
Er hatte aufgehört zu atmen.
Sie zog seinen schlaffen, schweren Körper von der Couch auf den Boden, legte sich mit angewinkelten Beinen auf ihn und roch so gierig an der Stelle an der sich die Schüsselbeine treffen dass ihr schwindelig wurde.
Dann schrie sie wie ein kleines Kind, ihre Finger in seine Oberarme vergrabend, den Kopf in gleichmäßiger Bewegung schwungvoll von einer Seite zur anderen werfend. Sie wollte ihn küssen, doch sie fühlte dass sie nicht genügte, trotz seiner Leblosigkeit. Vorsichtig streichelte sie sein Gesicht, fuhr mit dem Zeigefinger zärtlich den Schwung seiner Augenbrauen nach, ohrfeigte ihn, schlug sich die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte so heftig dass ihr ganzer Körper zuckte.
Dann legte sie ihr Kinn auf seine Schulter sodass sie mit der Nase den kalten Fußoden berührte. So verharrte sie. In ihren Gedanken seit dem Zeitpunkt seines letzten Atemzugs nur noch ein Wort in ständiger Wiederholung, bald ein kaum als Wort zu erkennender Zischlaut: Ich.
Sie hatte nichts vor, war ziellos. Ihr Gesicht brannte vor Hochgefühl, die Gedanken rasten. Naive, besessene Schwelgerei kämpfte mit dem Drang all die erbauten Luftschlösser einzureißen, bevor sie in ihnen allzu heimisch werden könnte.
Bilder von zwei verschmolzenen, sich wiegenden Körpern, ihrem und seinem, wurden zerrissen von der gefährlich präsenten Vorstellung ihres vom Schmerz verzogenen Gesichts, in dem nichts übrig geblieben war von der, ihr nachgesagten, Schönheit in die er, wie sie inständig hoffte, sich verlieben könnte.
Beim Gedanken an ihn fühlte sie sich als ob eine mächtige Kraft sie nach oben reißen würde; sie genoss die Aussicht, die Schwerelosigkeit und sah sich schon fallen, auf dem Boden zerschmettern.
Er war ein weißes Blatt, sie kannte ihn zwei Tage. Sich dessen wohl bewusst versuchte sie sich in ihrer Ikonisierung seiner Person zu bremsen, sinnte nach ob ihr während ihrer Begegnung irgendetwas aufgefallen war das ihn menschlich machte: Eine ungelenke Bewegung, eine durchschaubare Prahlerei...
Sie verzweifelte daran, er erschien ihr beängstigend makellos, sie dagegen war nicht genug. Nicht redegewandt genug, da seine Anwesenheit sie einschüchterte, nicht ehrlich genug, da sie gefallen wollte, nicht schön genug, das schien ihr offensichtlich, auch wenn er anderes beteuerte.
Sie befürchtete dass er seine Meinung darüber ändern würde, sobald das trübe, farbenverschluckende Licht der Straßenlampe nicht mehr ihr Komplize wäre. Vielleicht hatte der Alkohol seine Wahrnehmung getrübt, immerhin war es ein Weinfest auf dem sich unsere Wege kreuzte, dachte sie während ihre Mundwinkel nervös zuckten. Sie blieb stehen.
Die Strasse war menschenleer, nur hinter einem Fenster konnte sie das Flackern eines Fernsehgerätes ausmachen. Jemand war „zuhause". Diese Beobachtung ließ sie aufeinmal eine Leere empfinden als existiere in ihrem Torso weder Lunge noch Milz, Magen, Leber oder Herz und für einen atemlosen Augenblick fürchtete sie zusammenzufallen, dass ihre Rippen durch den Unterdrucks des Vakuums brechen würden.
Sie drehte sich um und lief zu dem Ort an dem sie hoffte sich zuhause zu fühlen. Sie flehte das Universum und in ihrer kindlichen Verzweiflung sogar Gott, an den sie schon lange nicht mehr glauben konnte, an, dass dort wo ihre Schlüssel ins Schloss passten, diese Verlorenheit dem Gefühl der Aufgehobenheit, die sie hinter dem Fenster aus dem der Fernseher das bläuliche Licht auf die Strasse warf vermutete, weichen möge.
Hastig schlug sie die Wohnungstür zu, stand einige Sekunden lang außer Atem an den Türrahmen gelehnt bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie fand den Weg in ihr Bett in absoluter Lichtlosigkeit, stieß sich trotzdem am massiven Kleiderschrank, die Anstrengung des Laufes ließ sie taumeln.
In dröhnender Stille lag sie da, ihre Augen weit aufgerissen obgleich sie in der absoluten Schwärze nichts weiter sehen konnte als kleine weiße Punkte und Striche von denen sie sich schon immer gefragt hatte wie diese entstehen. Ihr Bettlaken roch nach Männerschweiß, nach mechanisch vollzogenem Sex.
Ekel überkam sie, sie verachtete sich für ihr zur Gewohnheit verkommenes Selbstverständnis freundschaftliche Aufmerksamkeit mit dem Spreizen ihrer Beine zu bezahlen. Zum unzähligsten Mal. Der Fußboden schien ihr die gerechte Strafe für ihre widerliche Billigkeit. Dort schlief sie ein, in Embryostellung, mit dem tröstlichen Gedanken dass all der Wahnsinn ein Ende hätte, wenn er sie bloß zu seiner Freundin nehmen würde.
Am nächsten Morgen erwachte sie mit Kopfschmerzen und unendlicher Hilflosigkeit. Die Erkenntnis dass sie in ihm ein Versprechen für ein besseres Leben sah und das obwohl sie sich erst einmal gesehen hatten, beschämte sie. Aber sie war Sklave ihres Wahns, konnte ihre rasenden Gedanken nicht unterbrechen, das Projizieren nicht einstellen, seine Glorifizierung nicht stoppen.
Bald empfand sie Hassgefühle, da allein das Wissen um die Existenz ihres „Ich-Ideals" sie erniedrigte. Die Hoffnung mit ihm verschmelzen zu können, sich zu vervollständigen erschien ihr fernab von jeder Möglichkeit, so dass sie verzweifelt in Tränen ausbrach. Das hässliche Gesicht dass sie fürchtete. Selbst wenn eine Chance bestehe dass ihr augenscheinlich größtes Verlangen gestillt würde, und ihr erschien es reichlich vermessen daran auch nur zu denken, nie würde sie es als befriedigend oder gar beglückend empfinden können, da sie das Schwert des Damokles nicht über sich schweben sehen würde, nein, es hätte sie ab dem Zeitpunkt der Vereinigung schon zweigeteilt.
Zum Frühstück nahm sie Valium und billigen Wein aus dem Tetrapack. Gesellschaftsfähig werden, dachte sie und lachte bitter. Dann wählte sie seine Nummer, wirkte fröhlich und gelöst, scherzte ausgelassen, kokettierte, lud ihn ein. Er kündigte sich für sechzehn Uhr an.
Sie räumte auf, rauchte ununterbrochen, versuchte ihn gedanklich zu demontieren um ihrer Nervosität Herr zu werden.
Wie ein Schlafwandler nahm sie den Blister eines stark wirksamen Schmerzmittels aus dem Spiegelschrank ihres Badezimmers, zerstieß zwei Tabletten im Mörser und füllte den feinen, weißen Staub in ein Zipbag. Sie wartete auf das erlösende Türklingeln, ihre Hände hatten aufgehört zu zittern.
Pünktlich um vier erschien er, Blumen schenkend. Nervös lächelnd und auf den Boden blickend bedankte sie sich, die Blumen legte sie beiläufig auf die Küchenanrichte. Rosen.
Er entschuldigte sich dafür dass er sich nicht gemeldet hatte, erklärte das mit Schüchternheit, sie fühlte Wut, glaubte ihm kein Wort und lächelte.
Nachdem sie Musik angestellt hatte und er ihr einen guten Musik Geschmack bescheinigte, bot sie ihm Speed an. Überrascht willigte er ein es auszuprobieren.
Sie leerte das Zipag auf einem Spiegel und formte aus dem Häufchen weißen Pulvers mit geübter Hand eine akkurate, schlanke Linie. Vielsagend reichte sie ihm einen gerollten Schein.
Während er das Pulver mit einem lauten Einatmen in seiner Nase verschwinden ließ, goss sie ihm Wein ein.
Er trank eifrig, erzählte Belanglosigkeiten, seine offenen Handflächen ihr zugewandt. Sie sprach nicht viel, da sie sich ihrer eigenen Stimme in seiner Gegenwart schämte, lachte hysterisch über seine kleinen Witze, stand bald auf und lief im Zimmer auf und ab, währenddem sie ihr Weinglas ständig nachfüllte.
Bald wurde ihm übel, er übergab sich auf ihr Sofa und brachte nur noch ein verwaschenes „Ich leg mich mal hin. Der Wein..." hervor. Er atmete flach und verlor sein Bewusstein noch bevor sein Kopf das Kissen berührte.
Sie rückte einen Stuhl vor die Couch auf der er lag und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Befriedigung. Sie erkannte den kleinen Jungen in seinem Gesicht, dachte an seine Mutter. Sein Leben zog an ihr vorbei, ganz gleich dass sie gar nichts von ihm wusste außer seinem Namen, die Bilder wirkten real. Unerträgliches Mitleid drohte sie zu zerreißen, sie verschaffte sich Linderung indem sie die weißen, hervorstehenden Knöchel ihrer zur Faust geballten Hand blutig biss.
„Er oder Ich" wiederholte sie in Gedanken. Immer schneller bis sie fast vergaß was diese Worte bedeuten.
Er oder ich. Er oder ich. Er oder ich. Eroderich. Eroderich. Eroderich, Eroderich.
Er hatte aufgehört zu atmen.
Sie zog seinen schlaffen, schweren Körper von der Couch auf den Boden, legte sich mit angewinkelten Beinen auf ihn und roch so gierig an der Stelle an der sich die Schüsselbeine treffen dass ihr schwindelig wurde.
Dann schrie sie wie ein kleines Kind, ihre Finger in seine Oberarme vergrabend, den Kopf in gleichmäßiger Bewegung schwungvoll von einer Seite zur anderen werfend. Sie wollte ihn küssen, doch sie fühlte dass sie nicht genügte, trotz seiner Leblosigkeit. Vorsichtig streichelte sie sein Gesicht, fuhr mit dem Zeigefinger zärtlich den Schwung seiner Augenbrauen nach, ohrfeigte ihn, schlug sich die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte so heftig dass ihr ganzer Körper zuckte.
Dann legte sie ihr Kinn auf seine Schulter sodass sie mit der Nase den kalten Fußoden berührte. So verharrte sie. In ihren Gedanken seit dem Zeitpunkt seines letzten Atemzugs nur noch ein Wort in ständiger Wiederholung, bald ein kaum als Wort zu erkennender Zischlaut: Ich.
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Zitronenöl ist Sex
katzenwesen, 02:37h
Ab jetzt. Für mich.
Eine ganz besondere Situation riecht danach. Kleine Frauenhände massieren meinen Rücken, berühren ganz besonders empfindliche Stellen an mir. Erst scheinbar unabsichtlich, unauffällig, flüchtig. Ich will mehr, winde mich unter ihren Berührungen, ich sorge dafür dass ihr die Bereiche, die nach Hautkontakt verlangen leichter zugänglich sind.
Wie eine rollige Katze schnurre ich, kreise meinen Kopf, mein Körper bewegt sich in Wellen.
Sie berührt meine Brüste, ich erstarre kurz aufgrund dieser Fremde, die unsere Gleichheit bedingt.
Ich traue mich kaum mich umzudrehen, sie anzusehen. Vielleicht wird es mir alles zu bewusst, trifft mein Blick auf Augen?
Ab jetzt würde es kitschig werden, oder vulgär. Und in Wirklichkeit war es das auch. Aber so ist das ja immer, Dinge, über die man kaum reden kann ohne sich in hässlichen Worten zu verlieren, sind die schönsten.
Eine ganz besondere Situation riecht danach. Kleine Frauenhände massieren meinen Rücken, berühren ganz besonders empfindliche Stellen an mir. Erst scheinbar unabsichtlich, unauffällig, flüchtig. Ich will mehr, winde mich unter ihren Berührungen, ich sorge dafür dass ihr die Bereiche, die nach Hautkontakt verlangen leichter zugänglich sind.
Wie eine rollige Katze schnurre ich, kreise meinen Kopf, mein Körper bewegt sich in Wellen.
Sie berührt meine Brüste, ich erstarre kurz aufgrund dieser Fremde, die unsere Gleichheit bedingt.
Ich traue mich kaum mich umzudrehen, sie anzusehen. Vielleicht wird es mir alles zu bewusst, trifft mein Blick auf Augen?
Ab jetzt würde es kitschig werden, oder vulgär. Und in Wirklichkeit war es das auch. Aber so ist das ja immer, Dinge, über die man kaum reden kann ohne sich in hässlichen Worten zu verlieren, sind die schönsten.
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Ekstase
katzenwesen, 02:37h
Es gibt Momente von denen ich wünschte dass sie ewig andauern würden.
Zu Musik werden zum Beispiel, das ist so ein Moment. Ich tanze prinzipiell mit geschlossenen Augen, denn es würde mich irritieren wenn ich in größter Selbstvergessenheit daran erinnert werden würde dass ich nicht alleine im pulsierendem Schwarzen bin.
Der Bass durchfliesst meinen Körper, zu jedem Schlag verliere ich den Boden unter den Füßen, meine Körpermitte zuckt, in meinen Beinen und in meinem Brustkorb fühle ich die Kreise, wie die, die verraten dass ein Stein im Wasser untergegangen ist. Dieser Stein trifft mich eine Handbreit unter meinem Bauchnabel, 200 mal in der Minute.
Im Takt der peitschenden Snare zerreißt meine Handfläche die Luft, meine Fingern wabern mit den feuchten Tönen der Melodie, mit der Faust schlage ich den Beat auf meinen Hüftknochen.
Es gibt keine Zeit, es gibt nur bpm. Ich habe keinen Körper, ich bin ein schwarzes Garnichts, schwerelos im Stroboskoplicht.
Zu quälenden Flächen, die das nächste Bassgrollen erahnen lassen, halte ich den Kopf in meinen Händen. Dort wo meine Handflächen aufliegen kribbelt es, wirklichkeitsentrückt schwanke ich zur Melodie, mein Oberkörper fällt vor und zurück, ich breite die Arme aus und drehe mich im Kreis, schneller werdend bis der Einsatz des Basses mich nach oben reißt. Ich springe so hoch dass mir die Zeitspanne bis meine Füße den Boden berühren ewig erscheint, die Erschütterung die beim Aufschlag durch meinen Körper geht lässt mich jeden Schlag der Musik fühlen.
Mit geschlossenen Augen grinse ich breit, alles rauscht und kracht, zirpt und piepst.
Alles hat sich aufgelöst, die Welt sieht aus wie ein Bildschirmschoner.
Zu Musik werden zum Beispiel, das ist so ein Moment. Ich tanze prinzipiell mit geschlossenen Augen, denn es würde mich irritieren wenn ich in größter Selbstvergessenheit daran erinnert werden würde dass ich nicht alleine im pulsierendem Schwarzen bin.
Der Bass durchfliesst meinen Körper, zu jedem Schlag verliere ich den Boden unter den Füßen, meine Körpermitte zuckt, in meinen Beinen und in meinem Brustkorb fühle ich die Kreise, wie die, die verraten dass ein Stein im Wasser untergegangen ist. Dieser Stein trifft mich eine Handbreit unter meinem Bauchnabel, 200 mal in der Minute.
Im Takt der peitschenden Snare zerreißt meine Handfläche die Luft, meine Fingern wabern mit den feuchten Tönen der Melodie, mit der Faust schlage ich den Beat auf meinen Hüftknochen.
Es gibt keine Zeit, es gibt nur bpm. Ich habe keinen Körper, ich bin ein schwarzes Garnichts, schwerelos im Stroboskoplicht.
Zu quälenden Flächen, die das nächste Bassgrollen erahnen lassen, halte ich den Kopf in meinen Händen. Dort wo meine Handflächen aufliegen kribbelt es, wirklichkeitsentrückt schwanke ich zur Melodie, mein Oberkörper fällt vor und zurück, ich breite die Arme aus und drehe mich im Kreis, schneller werdend bis der Einsatz des Basses mich nach oben reißt. Ich springe so hoch dass mir die Zeitspanne bis meine Füße den Boden berühren ewig erscheint, die Erschütterung die beim Aufschlag durch meinen Körper geht lässt mich jeden Schlag der Musik fühlen.
Mit geschlossenen Augen grinse ich breit, alles rauscht und kracht, zirpt und piepst.
Alles hat sich aufgelöst, die Welt sieht aus wie ein Bildschirmschoner.
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