Heroin heißt Heldin

singt der Mann der seine Ein-Mann-Band "Mantits" (*) nennt so schön in seinem wunderbaren Ich-bin-zu-betrunken-zu-spielen-aber-hey! -
hier-gehts-um-Todessehnsucht-Lied
"let me fucking die!", zu hören hier: http://www.angelfire.com/scary/mantits/fuckingdie.mp3

Dieser augenzwinkernden, ausgelassenen Suizidhymne kann ich heut nur laut mitsingend zustimmen.
Mein GBL schmeckt nach Kotze, riecht so buttersäurig dass sogar meine Katzen gar nicht neugierig am Fläschen riechen wollen, und mein Kopf springt entzwei da der heutige Rausch in Kombination mit meinem Substitutionsmittel tödlich für mich wäre.

Tja, morgen dann noch Speed dazu, verhindert das Einschlafen dass mir den Atemreflex stehlen möchte...
Ach...
Wie singt Mantits so schön und wahr?

Another song is written. I cleaned the house again. I went to see a concert. I made another friend. I built another staircase. I fucked another whore. I'm always going somewhere. I'm always out for more. It's just an endless cycle. I never leave square one. Am I going somewhere? Or am I on the run? Keep striving to accomplish, fueled by boredom and pride, a doomed attempt at running from the pain I feel inside. Some say I've got a problem: imbalance in the brain, that there's two kinds of people: the happy and insane. But somehow I don't buy it. Emotions serve a cause. They're trying to convince me it's happy in their jaws. Drugs just dull the sadness, don't change what it's about, and when the problem's always there you can't just talk it out. I've heard there's a completeness, a stillness deep inside, but you can't stay forever, no it's just another ride. So let me fucking die. It's the only way. I've got my self-direction, but where demands a why. The answer's other people, but they're out getting high. Some say this pain and longing is all a search for God. Well I say if she's hiding he's probably a fraud. Some say the answer's money, but money can't buy me love, and greed is something that I hate too much to be a part of. Some say to just live simply, contemplative and calm, so I'll be picking flowers and they'll be dropping bombs. I know life could be different but that won't make it so. I know why there are problems but that won't make them go. Things may change in the future, but I'm alive today, where peace is just a pipedream, and love just falls away. They say death is too easy, that living makes us strong, that suicide's for cowards, but I know that they're wrong. Cause there's no use in living when there's no reason why, and there's nothing strong about it when you're just too scared to die.


* = http://www.angelfire.com/scary/mantits/index.html

in DIESER Welt leben:

Die Musik läuft schon seit Tagen auf Repeat...aber leider ist das hier kein Traum.


(Musik: Seabear - I sing, I Swim - Bilder: aus dem wunderschönen Film Science of Sleep)

Ich habe meine erste Fan-Mail geschrieben (nunja, eigentlich die zweite, aber die erste ging an Ehrmann wegen ihres unglaublich tollen Kuchenjoghurts, also zählt das nicht) und zwar an diese Lokalgrösse aus Battleboro in Amerika (wo zum Teufel ist das eigentlich?), die meiner Meinung nach die charmanteste Musik der Welt macht:

Wingnuts Dishwasher's Union (früher: Johnny Hobo and the Freight Trains)

Vom Chaos-Faktor her ähneln sie den Moldy Peaches, allerdings spielen WDU ihre Instrumente um einiges schlechter, aber genau das macht sie so aufregend. Sie klingen als ob die Two Gallants hackedicht in deinem Partykeller spielen.

Böse Zungen nennen ihre Musik "Folk-Punk", aber dieser Begriff lässt mich eher an Subway to Sally (brrr!) mit Iro denken.

Nein, WDU ist Musik von Freunden. Musik um mit dem besten Freund auf einer versifften Matratze zu liegen, in einer leergeräumten Junkie-Bleibe, und fern jeglichen Restbewusstseins in albern-rebellischer Stimmung mitzusingen. So laut dass die eigenen Stimme bald klingen wie die von Pat The Bunny, Frontmann.

Die Texte drehen sich treffend um den Alltag eines Kleinstadtslackers: Ein bißchen Rebellion hier, das vollbusige Mädchen mit den ungewaschenen Haaren und dem Anarchy-Badge auf dem Schulrucksack abschleppen dort, sich auf die eigenen Füße kotzen, auf Drogen abfucken und irgendwo ganz leise und zwischen den Zeilen gibt es auch ein bißchen Nachdenklichkeit (wahlweise bin ich auch paranoid, wer weiß.)

Leider weiß kaum jemand so viel zu schönem Ton gewordene Anfang-20-Stimmung zu schätzen und WDU werden wahrscheinlich nie in Deutschland spielen, denn auch in ihrem Heimatland beträgt ihre Gage gerademal den Benzinpreis der zur Anreise nötig ist.

Das sagt viel über ihre (unerklärlicherweise kaum vorhandene) Popularität aus und so müsste sich schon ein reicher Verehrer dieser Gruppe finden um sie nach Deutschland einzuladen. Aber es ist undenkbar dass glühende Verehrer Von WDU auch nur eins dieser Attribute besitzen: Millionenschwer und gut organisiert.

Aber zum Glück funktioniert ihre Musik ja sowieso am besten wenn man so betrunken ist, dass man sich nicht in Gesellschaft wagen sollte.

Ich liebe sie und genau das teilte ich ihnen heute via e-mail mit:

"no kidding!
i love your music (that of your new band too). never heard anything that sounds more "fucked-up" (in a very, very, very good way..) and the voice...ahhh! perfect!
your lyrics make me laugh and (feeling) understand in a parodical (is that a word? if not, i hope you know what i mean. hey! i'm german, my english has to be crap! ) way.

please never stop being that cool.
and: sing, sing, sing!"

Und das meine ich toternst.

Wie könnte ich auch anders, wenn mich schon die trackliste zum grinsen bringt:

-Jesus does the dishes
-Stop being so cool, get silly
-I want cancer for christmas


Johnny Hobo & The Freight Trains - Whiskey Was My Kind Of Lullaby



(Den betrunkenen Kameramann hat es wohl auch ergriffen...ignoriert ihn am besten, bessere Aufnahmen hab ich nicht gefunden, von diesem, meinem, Lieblingslied)

http://www.myspace.com/johnnyhobo
http://www.myspace.com/wingnutdishwashersunion